Freibäder in Essen: Steigende Eintrittspreise wegen hoher Energiekosten?

Die Freibäder bei uns in Essen eröffnen im Mai gestaffelt ihre Türen. Neben Personalmangel haben die Freibäder auch mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen. Die Becken müssen warm bleiben und beheizt werden - das kostet. Wird sich das in dieser Saison auch auf die Eintrittspreise auswirken?

Die Kombibäder Oststadt und Kettwig beenden ihre Freibadsaison 2020.
© Elke Brochhagen / Stadt Essen

Freibäder in Essen wollen warme Becken

Die meisten Freibäder müssen ihre Becken in der Freibadsaison noch eine Zeit lang heizen. Auch bei uns in Essen sind die Temperaturen noch lange nicht hoch genug, damit die Becken die gewünschten Temperaturen allein durch die Sonne erreicht. Obwohl die Wärme in den Becken unter freiem Himmel ständig entweichen kann, wird also geheizt. Und das kostet. Um ein Schwimmbecken von 25 mal 15 Metern zu beheizen, braucht man ungefähr so viel Wärme wie für 170 Einfamilienhäuser. Und allein das Anheizen eines Beckens vor der Saisoneröffnung auf 24 Grad dauert rund zehn Tage, sagt das Grugabad in Rüttenscheid.

Für viele Essenerinnen und Essener sind die hohen Energiekosten durch den Ukraine-Krieg aktuell schon deutlich spürbar. Wie muss es da erst den Schwimmbädern gehen, die gleich mehrere Becken beheizen müssen? Aber nicht alle Schwimmbäder heizen ihre Becken mit Gas, deswegen haben in Essen nicht alle Bäder ein Energieproblem.

Essener Schwimmbäder mit unterschiedlichen Energiequellen

Die Energiegewinnung in den Essener Freibädern unterscheidet sich. Jedes Bad heizt seine Becken anders. Das Freibad in Kettwig und das Freibad in Steele heizen mit Gas und gehen damit den klassischen Weg. Die steigenden Energiekosten werden so natürlich zu einem Problem. Laut dem Kettwiger Bad ist das Heizen dadurch gegenüber dem Vorjahr um bis zu 50 Prozent teurer geworden. Trotzdem will das Bad die Eintrittspreise nicht erhöhen.

Das Freibad in Dellwig bezieht seine Wärmezufuhr aus dem Rhein Herne Kanal und heizt die Becken mit einem sogenannten Plattenwärmetauscher. Das ist ein Gerät zum Wärmetausch zwischen zwei Flüssigkeiten, dabei findet dann eine Übertragung der Wärme statt. So wird zum Beispiel auch unserer Trinkwasser warm. Sie sind also nicht betroffen von den aktuellen Energiepreisen und somit sollen auch in Dellwig die Preise in Zukunft nicht steigen. Das Seaside Beach am Baldeneysee ist ein Licht- und Luftbad und heizt das Wasser somit nicht.

Bei den Essener Hallenbädern unterscheidet sich die Art und Weise der Beheizung nicht so sehr. Die meisten heizen mit Erdgas, zum Beispiel das Schwimmzentrum Rüttenscheid, das Stadtbad Werden oder das Stadtbad Kupferdreh, sagt die Stadt Essen.

Grugabad in Essen: Freibad in Rüttenscheid heizt klimafreundlich

Im Grugabad in Rüttenscheid bleiben die Becken durch eine Biomasse warm. Die wird an der Löhrmannstraße verbrannt und heizt die Becken in dem Freibad somit völlig unabhängig vom Gas. Auch hier können die Gäste also weiterhin sorglos ein und aus gehen und haben keinen Anstieg der Eintrittspreise zu befürchten. Laut der Stadt bleiben auch in allen anderen städtischen Bädern die Preise gleich und kein Gast muss Angst um die warmen Becken haben, denn auch die Temperaturen sollen in keinem Bad gesenkt werden.

© Jasmina Welter / Radio Essen

Essener Freibad öffnet mit Problemen

Direkt zum Start in die neue Saison gab es im Freibad Hesse in Dellwig große technische Probleme. Seit Samstag (07.05.) hat das Bad wieder geöffnet. Der erste Tag lief nach Plan, in der Nacht auf Sonntag ist dann aber die Pumpe vom Schwimmerbecken ausgefallen. Auch der Notdienst konnte nicht helfen. Deshalb ist das Becken aktuell gesperrt, bis die Pumpe repariert ist. „Wir hoffen auf schnelle Hilfe zu Wochenbeginn“, heißt es aus dem Freibad in Dellwig. Das unbeheizte Nichtschwimmerbecken und die Liegewiesen bleiben aber geöffnet.

© Jasmina Welter / Radio Essen

Perfekte Aussicht beim schwimmen

Damit hat weiterhin nur das Grugabad in Rüttenscheid komplett geöffnet. Laut der Stadt wollen die anderen städtischen Bäder Kettwig und Oststadt dann im Laufe des Mais nachziehen. Weil die Bäder in diesem Jahr besonders unter Personalmangel bei den Rettungsschwimmern leiden, müssen die Freibäder bei uns in Essen gestaffelt öffnen. Aktuell fehlt noch ein Drittel des nötigen Personals, sagt die Stadt. Wie Ihr Euch als Rettungsschwimmer melden könnt, erfahrt Ihr hier. Dafür fallen in dieser Saison die Corona-Beschränkungen weg. Die Stadt bittet aber weiter Masken zu tragen und auf Abstand zu achten.

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