Essen: Thyssenkrupp wieder optimistischer

ThyssenKrupp aus Essen scheint sich langsam etwas zu erholen. Für das letzte Jahr steht unterm Strich ein Minus von 19 Millionen Euro, vor einem Jahr war es noch ein Verlust von mehr als fünf Milliarden Euro. ThyssenKrupp sagt deshalb: Die Trendwende ist erkennbar.

© André Hirtz/FUNKE Foto Services

Thyssenkrupp aus Essen plant großen Überschuss

Die gesamtwirtschaftliche Erholung sowie Fortschritte beim Umbau lassen den Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp optimistisch in die Zukunft blicken. Im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 rechnet das Traditionsunternehmen mit einem Jahresüberschuss von mindestens einer Milliarde Euro, wie die Thyssenkrupp AG am Donnerstag in Essen mitteilte. Dies wäre der höchste Überschuss seit dem Geschäftsjahr 2007/08. Unsicherheiten gebe es allerdings bei der weiteren Entwicklung der Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Vorprodukten. Dies werde im laufenden Geschäftsjahr zeitweise zu Belastungen führen. 

Leichtes Minus für Thyssenkrupp in Essen

Im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21, das Ende September endete, lag der bereinigte operative Gewinn (Ebit) bei knapp 800 Millionen Euro nach einem Minus von fast 1,8 Milliarden Euro im coronabedingt schwachen Vorjahr. Unterm Strich stand ein Minus von 19 Millionen Euro - nach 5,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Eine Dividende soll es auch diesmal nicht geben. Der Umsatz verbesserte sich 20/21 um 18 Prozent auf 34,0 Milliarden Euro. Im laufenden Geschäftsjahr soll er im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Stahl bringt Thyssenkrupp leichten Gewinn

"Nach gut zwei Jahren intensiver Transformation können wir heute sagen: Die Trendwende ist erkennbar, es geht in die richtige Richtung bei Thyssenkrupp", erklärte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz laut der Mitteilung. Trotzdem blieben insbesondere aufgrund des Halbleitermangels und der Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie noch große Herausforderungen. Die allgemeine Markterholung mit wieder gestiegener Nachfrage sorgte für steigende Umsätze und Verbesserungen in allen Segmenten. So verbesserte sich etwa beim Stahl der bereinigte operative Gewinn (Ebit) auf 116 Millionen Euro nach einem Minus von 820 Millionen Euro im Vorjahr.

Thyssenkrupp baut tausende Stellen ab

Das Unternehmen berichtete auch von Fortschritten beim angekündigten Stellenabbau. "Von den angekündigten mehr als 12 000 Stellen bis zum Geschäftsjahr 2023/2024 hat Thyssenkrupp in den vergangenen zwei Geschäftsjahren rund 7800 Stellen sozialverträglich abgebaut." Viele Mitarbeitende hätten in neue Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden können. Der auf mehrere Jahre angelegte Konzernumbau war in den vergangenen Monaten unter anderem mit dem Verkauf mehrerer Einzelunternehmen vorangekommen, unter anderem der Aufzugsparte. In naher Zukunft plant Thyssenkrupp seine Wasserstoffsparte an die Börse zu bringen.


(mit dpa)

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