Essen: Tausendfacher Betrug mit angeblichen Lotto-Gewinnen

Am Landgericht Essen geht es ab Dienstag um den tausendfachen Betrug mit angeblichen Lottogewinnen. Auch ein gepfändetes Konto soll die Betrüger nicht aufgehalten haben. Wie sie tausende Menschen um Geld gebracht haben sollen.

© Olaf Fuhrmann/FUNKE Foto Services

Lotto-Betrug vor Landgericht Essen

"Sie haben im Lotto gewonnen". Diese Nachricht sollen Betrüger schon im Jahr 2011 tausenden Menschen in Deutschland überbracht haben. Am Dienstag startet dazu der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Organisatoren des Betrugs. Mitarbeiter eines Call-Centers sollen Menschen angerufen haben und ihnen gesagt haben, sie hätten im Lotto oder bei einem Gewinnspiel Geld gewonnen. Der Scheck werde in den nächsten Tagen per Post kommen. Es sei allerdings eine Nachnahmegebühr zu bezahlen. Die Betrüger sollen daraufhin Briefe an die Opfer geschickt haben. Je nach Einzelfall wurden bei der Annahme vom Briefträger zwischen 57 und 96 Euro fällig. Die Post hat das Geld an ein von den Betrügern genanntes Geschäftskonto überwiesen.

Essen: Täter sollen Tausende betrogen haben

Wer das Schreiben entgegengenommen und die Nachnahmegebührt bezahlt hat, wurde schnell enttäuscht. In dem Briefumschlag war nur das wertlose Schreiben eines Gewinnspieldienstes. Innerhalb eines Monats soll dieser Betrug 645 Mal geklappt haben. Die Betrüger sollen knapp 40.000 Euro Gewinn gemacht haben. Das Konto wurde dann aufgrund einer Geldwäscheanzeige gepfändet. Das soll die Betrüger aber nicht abgehalten haben. Sie sollen daraufhin ein neues Gewerbe mit einem neuen Geschäftskonto angemeldet haben. In weiteren vier Monaten sollen sie fast 2600 Mal mit ihrer Masche erfolgreich gewesen sein und rund 223.000 Euro eingenommen haben.

Landgericht Essen entscheidet über Lotto-Betrug

In fast 14.000 weiteren Fällen sollen die Betrüger mit ihren Nachnahmebriefen keinen Erfolg gehabt haben. Die möglichen Opfer haben den Brief nicht angenommen. Die Staatsanwaltschaft hat ausgerechnet, dass die Betrüger damit noch einmal mehr als 1,2 Millionen Euro eingenommen hätten. Vor Gericht in Rüttenscheid steht ein 44-jähriger Mann aus Heiden. Drei weitere mutmaßliche Betrüger werden gesondert verfolgt. Das Urteil soll Mitte Oktober fallen.

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