Essen: Prozess zu Massenschlägerei um freie Tische in Lokal

Vor Gericht geht es ab Donnerstag um eine Aufsehen erregende Massenschlägerei in der Innenstadt. Im Dezember 2019 haben sich mehr als 20 Menschen vor einem syrischen Lokal am Salzmarkt geschlagen. Es ging um freie Sitzplätze an einem Tisch.

Polizeieinsatz nach Massenschlägerei am Salzmarkt
© Anja Wölker, Radio Essen

Essen: Streit um freien Tisch in syrischem Lokal

Ein Dienstagmittag im Dezember: Die beschauliche Stimmung des Weihnachtsmarkt in der Innenstadt wird jäh unterbrochen. Am Rande des Marktes gibt es eine große Massenschlägerei, Tische und Stühle fliegen umher. Die Schlägerei hat laut Anklage eine längere Vorgeschichte: Ein 21-Jähriger soll mit seinem Vater und weiteren Menschen in ein syrisches Lokal am Salzmarkt gegangen sein. Dort ist gerade ein Tisch frei geworden. Der Vater setzt sich hin, sein Sohn raucht draußen noch. Plötzlich gibt es mit anderen Gästen Streit um die restlichen freien Plätze am Tisch. Mitarbeiter des Lokals sollen den Angeklagten, seinen Vater und die anderen aus der Gruppe deshalb aus dem Lokal gedrängt haben.

Zwei schwer Verletzte bei Streit in Essen

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Draußen soll der Angeklagte dann mit einem Messer einem anderen Mann in den oberen Bauchbereich gestochen haben. Daraufhin ist er wohl erst einmal weggelaufen, kurz darauf aber wieder gekommen. Er wollte offenbar noch einmal in das Lokal hinein. Ein anderer Mann wollte das verhindern. Auch ihn soll der Angeklagte niedergestochen haben. Daraus hat sich dann die Massenschlägerei entwickelt. Zig Polizeiautos sind zum Salzmarkt gerast, der Ort wurde großräumig abgesperrt, nach Teilnehmern der Massenschlägerei gefahndet. Mehr als 35 Menschen wurden damals befragt. Für den Prozess am Landgericht sind sechs Verhandlungstage angesetzt, das Urteil soll Ende Juni fallen.

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