Essen: Prozess um europaweiten Mietwagen-Betrug startet

Eine Mietwagenfirma aus Essen soll europaweit Menschen mit billigen Mietautos um ihr Geld betrogen haben. Doch statt die Vorwürfe zu gestehen, sieht sich das Unternehmen als Opfer. Vor dem Landgericht in Rüttenscheid startet jetzt der Prozess.

Das Landgericht in Rüttenscheid im Sonnenaufgang.
© Radio Essen

Mietwagenfirma in Essen betrügt Autofahrer

Eine Mietwagenfirma aus Borbeck hat europaweit Kunden mit Mietwagen zum Nulltarif angelockt. Die Firma sagt aber: Wir sind Opfer einer Verleumdungs-Kampagne und bestreitet daher alle Vorwürfe. Was genau ist aber passiert? Dexcar aus Borbeck hat im Jahr 2015 unter anderem Langzeitmietautos zum Nulltarif angeboten, heißt konkret: Zum Festpreis von 390 Euro bis 1.352 Euro sollte ein Auto für zwei Jahre vermietet werden, inklusive Instandhaltung, Versicherungen, 25.000 Freikilometer, Pannenhilfe und Steuern. Das klingt verlockend - und war es auch für viele Menschen. Dieses Angebot hat den Nerv zehntausender Autofahrerinnen und Autofahrer getroffen. Das Problem: Die meisten Kunden, die einen Mietwagen zu dem Preis haben wollten, haben wohl nie einen bekommen.

Staatsanwaltschaft Essen sagt: Betrüger waren professionell unterwegs

Es sind mindestens 126 solcher Betrugsfälle bekannt. Der Schaden liegt bei mindestens 158.000 Euro. Die beiden Angeklagten aus Bochum und Castrop-Rauxel waren professionell unterwegs, sagt die Staatsanwaltschaft in Essen. Und sie waren nicht nur in Deutschland unterwegs. Dexcar war wohl auch in Frankreich, Italien, Österreich, Spanien, den Niederlanden und Rumänien aktiv.

So lief der erste Prozesstag in Essen

Vor Gericht in Essen stritten die beiden Männer den Betrug erstmal ab. Das Gericht hat aber wohl Zweifel an ihrer Unschuld. Deswegen hat es gesagt: Wenn die Brüder ein Geständnis machen, könnte es nur Bewährungsstrafen geben. Der Prozess geht Mitte Oktober weiter. 

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