Essen: Polizeiskandal - weitere Hinweise auf rechte Chats in NRW

Nach der Enttarnung der rechten Chats bei der Polizei Essen gibt es weitere Hinweise auf solche Chats in NRW. Innenminister Herbert Reul spricht in einem Interview von einem ganzen Schwung. Er fordert auch härtere Strafen.

© Joachim Kleine-Büning/FUNKE Foto Services

Rechtes Netzwerk bei Polizei Essen

Eine "Schande für die NRW-Polizei". So hat NRW-Innenminister Herbert Reul die Aufdeckung von fünf rechten Chatgruppen vor einer Woche genannt. In den Gruppen wurden unter anderem Bilder von Hitler oder eine Montage eines Flüchtlings in einer Gaskammer geteilt. An den Gruppen waren vor allem Polizisten der Wache in Mülheim beteiligt, die zur Polizei Essen gehört. Noch am Tag der Aufdeckung hat der Innenminister dazu aufgerufen, weitere solcher Chatgruppen zu melden. "Wer wegguckt, ist mitschuldig", hat er mehrmals gesagt.

Hinweise auf weitere rechte Chats in NRW-Polizei

Offenbar sind einige dieser Aufforderung gefolgt. In einem Interview mit der Zeitung "Welt" sagt Reul jetzt, dass es einen "ganzen Schwung" von Hinweisen in NRW gibt. Teilweise kommen sie offenbar von Polizisten, die selbst in einer solchen Chatgruppe Mitglied waren. Teilweise auch von Außenstehenden. Es sind in jedem Fall weitere Hinweise auf "Grenzüberschreitungen", sagt der Minister. Die Fälle werden jetzt geprüft.

Minister fordert härtere Strafen für Polizisten

Außerdem will der Innenminister, dass die Teilnehmer solcher Chats härter bestraft werden. Dazu müsste das Disziplinarrecht verschärft werden. Im aktuellen Fall sind 30 Polizisten vorerst vom Dienst suspendiert, 14 von ihnen sollen komplett aus der Polizei entlassen werden.

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