Essen: Polizei muss bei Mai-Demos einschreiten

Die Polizei hat am Abend des 1. Mai eine erste Bilanz zu den Mai-Demos hier in Essen gezogen. Ein Einsatz stach dabei heraus, da musste die Polizei rechtsextreme Demo-Teilnehmer vor Angriffen aus dem offenbar linksextremen Spektrum beschützen. Die komplette Bilanz zu den 1. Mai-Demos in Essen lest Ihr hier.

Polizei Essen am 1. Mai: Großeinsatz in Frohnhausen

Die Polizei hat am Abend des 1. Mai eine erste Bilanz zu den Mai-Demos hier in Essen gezogen. Eingreifen musste sie nach eigenen Angaben nur in Frohnhausen. An der Eissporthalle Essen-West trafen am Nachmittag rund 200 Anhänger der rechtsextremen NPD auf 1300 Gegendemonstranten. Das Bündnis "Essen stellt sich quer" hatte die Gegendemo organisiert, unter den Teilnehmern waren auch extremere linke Gruppierungen wie die "Antifaschistische Aktion". Zunächst standen sich die Gruppen, getrennt von der Polizei nur gegenüber. Vereinzelt gab es Pöbeleien und Provokationen über die Polizisten hinweg, außerdem hielten sich einzelne nicht an die Masken- und Abstands-Pflicht. Insgesamt blieb es zunächst aber friedlich.


Die NPD und linke Gruppen in Frohnhausen

Polizei Essen muss NPD-Demo vor Angriffen schützen

Als die NPD zu ihrem Umzug durch den Stadtteil ansetzte, wurde es für die Polizei hektischer. Zunächst rollten die NPD-Anhänger ein Plakat aus, das laut Polizei "die öffentliche Ordnung gefährdete". Die Demonstranten mussten es einrollen. Dann zündeten Gegendemonstranten der Antifaschistischen Aktion laut Polizei Pyrotechnik. Außerdem wurden die NPD-Demonstranten während ihres Umzugs durch Frohnhausen aus den umliegenden Fenstern mit Gegenständen beworfen, beschrieb unser Radio Essen Stadtreporter die Situation. Die Polizei schreibt, dass ein Demo-Teilnehmer der NPD aus einem Wohnhaus heraus mit einer PET-Flasche beworfen wurde.


1. Mai-Demo in Essen: Polizei trennt rechte und linke Gruppen

Die größte Herausforderung war für die Polizei, die Unterstützer der rechtsextremen NPD vor Angriffen durch offenbar linksextreme Demo-Teilnehmer zu beschützen. Insgesamt vier Mal versuchten größere Gruppen aus dem linken Spektrum zu den Demo-Teilnehmern der NPD durchzudringen und dabei die Polizeisperren zu überwinden. Um das zu verhindern setzte die Polizei unter anderem Schlagstöcke und Tränengas ein. Vorsorglich hatte die Ruhrbahn zwischenzeitlich den Verkehr in Frohnhausen weitgehend eingestellt. Der Strom an den Fahrleitungen der Straßenbahnen wurde abgeschaltet, damit die Polizei Wasserwerfer einsetzen konnte. Dazu kam es aber nicht. Die Polizei wurde für den Einsatz von Kräften aus Nachbarstädten unterstützt, auch ein Hubschrauber war im Einsatz und beobachtete die Demonstranten aus der Luft.

Gegen einzelne Demo-Teilnehmer wurden Anzeigen geschrieben, sagt die Polizei. Einen Gesamtüberblick über die Anzahl der Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeiten hat sie zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht (Stand: 2. Mai, 9.55 Uhr).


Polizei: Restliche Mai-Demos in Essen friedlich

Neben den Auseinandersetzungen in Frohnhausen blieb es für die Polizei bei den Demonstrationen in der Stadt sehr ruhig. Die Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Haarzopf, die Demos von AfD und Grünen in Altenessen sowie der Autokorso der DKP vom Messeparkplatz in Haarzopf zur Zeche Carl nach Altenessen verliefen ohne Probleme, heißt es. Mehr zu diesen Demonstrationen lest Ihr hier.


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