Großeinsatz in Essen: Alle Mai-Demos im Überblick

Bei uns in Essen haben heute mehrere hundert Menschen an unterschiedlichen Orten zum Tag der Arbeit/1. Mai demonstriert. Die Schwerpunkte waren vor allem in Haarzopf, Frohnhausen und Altenessen. Dort trafen zum Teil Gegner aus unterschiedlichen politischen Lagern aufeinander. Die Polizei war deshalb im Großeinsatz, auch unser Radio Essen Stadtreporter war vor Ort.

In Frohnhausen hat "Essen stellt sich quer" gegen die NPD demonstriert

In Essen haben sich gegen 11 Uhr die Teilnehmer:innen einer Demo des Internationalistischen Bündnisses auf dem Frohnhauser Markt getroffen und sind dann zum Westbahnhof gezogen. Ähnlich haben es rund 100 Teilnehmer:innen einer Demo aus Holsterhausen getan. Dort haben sie sich einer Demo von "Essen stellt sich quer" mit rund 400 Teilnehmer:innen angeschlossen und gemeinsam gegen eine Demo der rechtsextremen NPD demonstriert. Die rund 150 Teilnehmer:innen dieser NPD-Demo haben sich auf dem Parkplatz des Berufskollegs Essen-West getroffen, der nur wenige Meter daneben ist.

Unser Radio Essen-Stadtreporter hat zu Beginn von friedlichen Demos vor Ort berichtet. Die Polizei hat die unterschiedlichen Gruppen getrennt und sie auch schon vom Bahnhof über getrennte Wege zu den Versammlungsorten geführt. Es gab zwar immer mal wieder Pöbeleien und Provokationen über die Polizisten hinweg, aber grundsätzlich hatte die Polizei die Situation gut unter Kontrolle.

Von ca. 13:45 Uhr bis 16:16 Uhr war der Demo-Zug der NPD unterwegs. Währenddessen gab es insgesamt vier Versuche von hunderten Menschen aus den linken Gruppen, durch die Polizeiabsperrungen zu brechen. Die Polizei musste deshalb auch Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Außerdem haben einmal Menschen vom Fenster ihres Hauses mit Gegenständen in den Demo-Zug der NPD geworfen. Weil viele Straßen für die Demo abgesperrt wurden, konnten kaum noch Busse und Bahnen in Frohnhausen fahren, hieß es von der Ruhrbahn. Außerdem musste die Ruhrbahn für potentielle Wasserwerfer-Einsätze der Polizei vorsorglich den Strom der Oberleitungen abschalten. Nach dem Demo-Zug haben sich die Menschen relativ schnell auf den Heimweg gemacht, hieß es von der Polizei Essen.

Die NPD und linke Gruppen in Frohnhausen

Essen-Haarzopf: Gewerkschaften demonstrieren zum Tag der Arbeit

Traditionell demonstrieren die Gewerkschaften am 1. Mai in der Innenstadt und ziehen durch einige Stadtteile zum Kennedyplatz. Wegen der aktuellen Corona-Lage hat die Stadt aber keine Demos in der Innenstadt zugelassen. Deshalb findet die Demo des DGB in Haarzopf statt. Die Gewerkschafter haben sich dort um 9.30 Uhr schon auf dem Messeparkplatz P10 getroffen. Die Demo fand im Autokino-Format statt. Das heißt, der Großteil der Menschen saß in Autos vor einer Bühne und großen Leinwänden. Rund 300 Autos haben sich dort versammelt, die Teilnehmer:innen saßen meist zu zweit oder alleine im Auto. Insgesamt seien deshalb rund 500 Menschen vor Ort gewesen, heißt es vom DGB. Bei der Kundgebung wurden mehrere Reden gehalten, den Ton haben die Demonstrant:innen über ihr Autoradio bekommen. Auch Fahrradfahrer:innen und Fußgänger waren dabei, sie haben entsprechende Stellplätze direkt vor der Bühne zugewiesen bekommen. Bei der Kundgebung haben zahlreiche Gewerkschafter aus Essen und Mülheim gesprochen, unter anderem war die ehemalige stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer und Oberbürgermeister Thomas Kufen zu Gast.

Kundgebung des DGB in Haarzopf

Weitere Demonstrationen in Altenessen

In Essen-Altenessen standen insgesamt rund 30 Menschen von den Grünen mit einigen Unterstützern anderer Parteien wie der SPD und Der Partei auf dem Tedi-Parkplatz an der Altenessener Straße. Wenige Meter weiter auf dem Altenessener Markt hat die AfD mit rund 100 Menschen demonstriert. Wie unser Radio Essen-Stadtreporter berichtet, verlief es dort sehr friedlich und alle Teilnehmer:innen haben Masken getragen und die Corona-Abstände eingehalten.

Direkt um die Ecke auf dem Karlsplatz gab es noch eine Kundgebung der Initiative "Krankenhäuser retten". Außerdem hatte die DKP einen Autokorso am frühen Nachmittag zur Zeche Carl geplant.

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