Essen: Paketzusteller deckt Handy-Betrug auf

Die Polizei Essen konnte einen mutmaßlichen Betrüger festnehmen, nachdem ein Paketzusteller immer wieder Tipps gegeben hat. Demnach sollen Kriminelle Handys bestellt und mit gefälschten Ausweisen abgefangen haben.

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Ein Paketbote hat am Montagmorgen (24. August) die Polizei informiert, da er erneut den Verdacht eines möglichen Betruges hatte. Bereits in der Vergangenheit sollte ere immer wieder Pakete von Vodafone zustellen, in denen sich hochwertige Smartphones befanden. Oftmals passte der auf dem Paket stehende Name aber nicht zu dem Empfänger, so sein Eindruck. Außerdem vermutete der Paketbote, dass die ihm vorgezeigten Personalausweise gefälscht sein könnten. Aus diesem Grunde händigte er die Pakete nicht aus. In allen Fällen konnten die Pakete wegen falscher Adresse nicht zugestellt werden. Die Betrüger sollen dann den Paketboten auf der Straße angesprochen und gebeten haben, ihnen das Paket auszuhändigen. Der erste Vorfall ereignete sich im April/Mai 2020, die anderen Vorfälle in den letzten zwei Monaten. Die mutmaßlichen Betrüger flüchteten immer, wenn der Paketzusteller ihnen das Paket nicht geben wollte, weil er Zweifel an der Echtheit des Ausweises hatte.

Erneuter Betrugsfall`? Polizei Essen greift zu

Als am Montag erneut ein Vodafone-Paket zugestellt werden sollte, informierte der Paketbote die Polizei. Dem Betrugsdezernat sind solche Maschen bekannt. Es hat mehrere zivile Polizisten sowie Streifenwagen zur Straße auf dem Adressetikett geschickt. Ein verdeckter Beamter zog sich die von dem Paketversand passende Jacke über und überprüfte den Namen auf dem Paket. Da dieser Name nicht an der Anschrift gemeldet ist, erhärtete sich der Verdacht eines Betruges. Mehrere Polizisten positionierten sich um die Auslieferungsanschrift, um mögliche flüchtende Personen abfangen zu können. Auf einem Garagenhof der Karolinenstraße konnten zivile Beamten einen möglichen Tatverdächtigen entdecken. Er sprach den Paketboten nicht an, beobachtete ihn aber und versteckte sich immer wieder. Ein Beamter sprach den Mann an und gab sich als Polizist zu erkennen. Daraufhin flüchtete der mutmaßliche Betrüger und rannte in Richtung Flemingweg. Die Polizisten ergriffen den Flüchtigen und nahmen ihn vorläufig fest. Bei einer anschließenden Durchsuchung fanden die Beamten ein Mobiltelefon, ein einfaches "Wegwerfhandy", mehrere Sim-Karten, mehrere Klebeetiketten mit gleichem Namen und Adresse sowie einen gefälschten Ausweis. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen den Tatverdächtigen unter anderem wegen des Verdachts des Warenkreditbetrugs sowie der Urkundenfälschung.

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