Essen: Müssen Fahrradfahrer am Baldeneysee in Kupferdreh bald absteigen?
Veröffentlicht: Dienstag, 08.11.2022 06:10
Die CDU möchte das Radfahren auf einem beliebten Weg am Baldeneysee verbieten. Es geht um das Hardenbergufer in Kupferdreh vom Prinz-Friedrich-Platz bis zum Deilbach. Die Diskussion dazu läuft.
Politik diskutiert Fahrverbot für Radfahrer am Baldeneysee in Kupferdreh
In dem knapp einen Kilometer langen Bereich in Kupferdreh befinden sich unter anderem mehrere Lokale, eine Anlegestelle der Weißen Flotte, ein Kanuverein und die Zugangswege zur Hespertalbahn. Die CDU spricht von gefährlichen Situationen, wenn es dort an schönen Tagen voll ist. Radfahrer seien zu schnell unterwegs, Fußgänger und spielende Kinder würden den Weg auch nutzen. Vereinzelt sei es auch schon zu Unfällen gekommen.
Die Bezirksvertretung beschäftigt sich am Dienstag-Nachmittag (8. November) mit dem Vorschlag der CDU, Fahrradverbotsschilder aufzuhängen. Sollte die Mehrheit dafür sein, müsste die Stadt prüfen, ob sich so ein Verbot auf der Strecke überhaupt umsetzen lässt. Auf Facebook wird der Vorschlag schon diskutiert: "Uns fehlen die Worte“, schreibt zum Beispiel vom Radentscheid Essen und auch andere Vertreter der Radfahrer halten die Idee für falsch.
Radfahrer in Essen finden Vorschlag absurd
Das Hardenbergufer ist Teil des Ruhrradweges und einer der beliebtesten Radwege in NRW und in Deutschland, erklärt der Vorsitzende des ADFC Mirco Sehnke im Radio Essen-Interview mit Moderatorin Anna Bartl. Wenn ein Teil des Radweges gesperrt würde, wäre das kein gutes Signal und würde Radfahrer abschrecken. Radtourismus spielt auch in Essen eine immer bedeutendere Rolle, sagt der ADFC und fürchtet dann Umsatzeinbußen. Einen Gegenvorschlag hat der ADFC auch bereits, getrennte Wege. Die gab es sogar dort schon einmal am Hardenbergufer.
Ergänzung: So war die Sitzung des Bezirksvertretung
Die Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel hat im Anschluss noch keine Entscheidung über ein Radfahrverbot am Baldeneysee bei Kupferdreh getroffen. Die CDU hat ihren umstrittenen Antrag für das Hardenbergufer in der Sitzung am Dienstag-Abend zurückgenommen. Es wurde aber verabredet, einen Arbeitskreis zu gründen. Er soll mit allen Beteiligten vor Ort sprechen und auch gemeinsam mit der Stadtverwaltung nach Lösungen suchen.