Essen: Mahnwache für Galeria Karstadt Kaufhof
Veröffentlicht: Donnerstag, 02.07.2020 10:45
Heute (02. Juli, seit 10 Uhr) halten die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof eine Mahnwache am Limbecker Platz ab. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen ist gekommen. Es geht einmal mehr um den Erhalt der Warenhäuser bei uns in Essen.
Mitarbeiter/innen kämpfen mit Mahnwache um ihre Jobs
"Wir für unsere Zukunft", "100 Jahre am Standort Essen und wie geht es weiter???", "Ohne uns stirbt die Stadt" oder auch einfach "Wut" steht auf den Schildern der Mitarbeiterinnen von Galeria Karstadt Kaufhof, die am Donnerstagmittag (02. Juli) vor dem Limbecker Platz eine Mahnwache abhalten. Sie wollen für ihre Arbeitsplätze kämpfen, die Fehler hätten die Manager gemacht, nicht sie, erzählen sie unserem Reporter. Noch bis zum Nachmittag wollen sie abwechselnd hier stehen für die Mahnwache.
Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen ist aus Solidarität gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekommen. Er will sich dafür einsetzen, dass mindestens eines der Kaufhäuser in Essen gehalten werden kann. Das hat er auch unserem Stadtreporter Kostas Mitsalis gesagt:
Zum Ärger der Mitarbeiter in Essen: Sanierung auf ihre Kosten
Noch bekommen die Mitarbeiter bei Galeria Karstadt Kaufhof ihr Gehalt. In den letzten drei Monaten hat das die Agentur für Arbeit gezahlt, auch das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld. Jetzt muss allerdings der Warenhauskonzern weiter zahlen. Bei einem Schutzschirmverfahren, so wie es das Unternehmen beantragt hat, werden die Gehälter von der Agentur für Arbeit bezahlt. Im März haben die Mitarbeiter Kurzarbeitergeld bekommen und 15% weniger Gehalt. Das wollen sie jetzt aber doch bekommen und werden damit ebenfalls zu Gläubigern des Konzerns. Seit das Insolvenzverfahren am 01. Juli eröffnet wurde, können sich jetzt die Gläubiger in eine Liste eintragen und ihre Forderungen angeben. Im September wird es dann eine Gläubigerversammlung geben, auf der sie über den Sanierungsplan abstimmen und damit über die Zukunft des Warenhauskonzerns entscheiden.
Essen: Galeria Karstadt Kaufhof beantragt Insolvenzverfahren
Am Mittwoch hat der Sachverwalter von Galeria Karstadt Kaufhof den nächsten Schritt gemacht und beim Essener Amtsgericht den Insolvenzantrag gestellt. Ab sofort können nun die Gläubiger ihre Ansprüche anmelden. Im September wird es dann ernst. Dann wird auf einer Gläubigerversammlung über das Fortbestehen des Konzerns abgestimmt. Die Gläubiger sollen dann dem Sanierungsplan zustimmen. Tun sie das, dann will Galeria Karstadt Kaufhof 62 der 172 Filialen schließen. Mit dabei dann die drei Filialen in Essen im Limbecker Platz und am Willy-Brandt-Platz. Bei der Mahnwache heute will sich auch der Oberbürgermeister dafür einsetzen, dass wenigstens ein Standort erhalten bleibt.