Essen: Kundgebung gegen Polizeigewalt in Belarus

Knapp zwei Wochen nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus ist am Samstag eine Kundgebung auf dem Hirschlandplatz geplant. Der Protest steht aber nicht im Zentrum.

© Lukas Sembera - Fotolia

Kundgebung in Essen: Solidarität ist das Ziel

Knapp zwei Wochen ist die Präsidentschaftswahl in Belarus (Weißrussland) nun her. Seitdem gehen nicht nur in Belarus, sondern auch in vielen Städten Deutschlands Menschen auf die Straße. Sie protestieren gegen die Vorgänge rund um die Wahl in Belarus, fordern freie und faire Wahlen und ein Ende der Polizeigewalt. Auch in Essen ist heute um 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Hirschlandplatz geplant, 150 Menschen sind nach Angaben der Veranstalter angemeldet. Ziel sei dabei nicht nur gegen die Polizeigewalt zu protestieren, es gehe um viel mehr, erklärt eine Mitorganisatorin gegenüber Radio Essen. Man wolle aufklären, was Belarus für ein Land ist und was genau dort passiert, heißt es. Politisch könne man demnach in dem Land nicht viel machen, deshalb brauche es die Solidarität der deutschen Zivilgesellschaft gegenüber den Belarussen.

Aktion in Essen: "Thema darf nicht untergehen!"

Ein erster Schritt sei dadurch erreicht, dass die Europäische Union das Wahlergebnis offiziell nicht anerkannt hat. Das Thema dürfe jetzt aber nicht untergehen, so der Appell der Veranstalter in Essen. Bei der Kundgebung heute sollen persönliche Geschichten erzählt und Fragen interessierter Essener beantwortet werden. Der Austausch steht also im Fokus dieser Aktion. Und es wird nicht die letzte sein, wenn sich die Lage in Belarus nach den umstrittenen Wahlen nicht bessern wird, heißt es.

Kurz zusammengefasst: Das ist bisher passiert!

Nach den Präsidentschaftswahlen in Belarus war es landesweit zu Protesten gekommen. Die Demonstrationen in Belarus richteten sich zunächst gegen das Wahlergebnis. Nach offiziellen Angaben der Wahlkommission bekam Machthaber Aljaksandr Lukaschenko 80,2 Prozent - Beobachter halten das Ergebnis aber für falsch. Die Menschen in dem Land fühlen sich um ihre Stimme betrogen. Lukaschenko ist bereits seit 1994 an der Macht. Bereits einen Monat nach dem Amtsantritt sicherte er sich die Kontrolle über das Fernsehen, 1996 löste er per Referendum Parlament und Verfassungsgericht auf. Er verlieh sich damit selbst das Recht, Gesetze zu erlassen. Die Opposition wird seither unterdrückt. Schon seit Jahren gehen die Menschen in Belarus gegen die Regierung und ihre Politik auf die Straße. Jetzt erstmal werden sie dabei von der Opposition angeführt, deshalb sind die Protest diesmal auch viel massiver. Die Polizei geht wiederum immer brutaler gegen die Demonstranten vor, in Minsk sollen Beamte auf einen am Boden liegenden Demonstranten eingetreten haben.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Essen:

Weitere Meldungen

skyline