Essen: Mega-Projekt Emscher-Renaturierung fertiggestellt
Die Emscher gehört zu Essen wie der Doppelbock zu Zollverein. 170 Jahre lang war sie eine Kloake, jetzt wurde der stinkende Bach renaturiert und riecht kaum noch. Auch das Wasser sieht viel klarer aus. Dahinter steckt jahrzehntelange Arbeit. Das Gewässer galt knapp 150 Jahre lang als einer der dreckigsten Flüsse in ganz Deutschland.
Die Emscher fließt durch Dortmund, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Oberhausen und ist somit ein Wahrzeichen nicht nur von Essen, sondern vom ganzen Ruhrgebiet. Lange wurde in den Fluss gezielt Abwasser geleitet. Jetzt soll laut der Emschergenossenschaft "kein einziger Tropfen klärpflichtiges Abwasser" mehr durch die Emscher fließen. Schon wenige Tage nach der Fertigstellung sieht der Fluss anders aus, als zuvor.
Emscher-Renaturierung in Essen: Niedriger Pegel, klares Wasser
Wer von der Karnaper Brücke auf die Emscher runter guckt, sieht dass der Pegel um einen halben Meter gesunken ist, seitdem kein Schmutzwasser mehr in den Fluss geleitet wird. Die Emschergenossenschaft meint, dass in einigen Monaten das Wasser richtig klar sein wird und dass der üble Geruch komplett verschwindet.
Hochwasserschutz in Essen: Deiche bleiben
Auch nach der Renaturierung bleibt der Fluss eingezäunt. Die etwa 10 Meter hohen Deiche sollen an einigen Stellen sogar höher werden, um den Essener Norden vor Hochwasser zu schützen. Aber wer in einigen Jahren von der Brücke in Karnap auf die Emscher guckt, wird viel Natur sehen. Die Ufer sollen zu natürlichen Biotopen werden.
Wo die Emscher in Essen ans Tageslicht kommt
Auch die Bäche der Emscher werden renaturiert. In Katernberg könnt Ihr sehen, wie es aussehen soll. Der Katernberger Bach lief zusammen mit dem Schmutzwasser durch ein unterirdisches Rohr. Er wurde ans Tageslicht geholt. Da ist jetzt ein richtiger Bach entstanden, es gibt eine Holzbrücke mit großen Steinen in der Mitte, damit die Kinder von der einen Seite zur anderen balancieren können. Im Laufe des Jahres 2022 wird das Regenwasser der Zechensiedlung "Im Grund" in den Katernberger Bach geleitet. Und wenn der nächste Sommer nicht allzu trocken wird, müsste hier eine Handbreit Wasser Richtung Gelsenkirchen fließen.
