Essen: Grausamer Fall von häuslicher Gewalt - Polizei appelliert!

In Essen ist eine Frau monatelang Opfer von häuslicher Gewalt gewesen. Ein Hilferuf bei ihren Freundinnen hat dem Schrecken ein Ende gesetzt.

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Frau in Essen nach häuslicher Gewalt verletzt

Triggerwarnung: In dieser Meldung geht es um mentale und körperliche Gewalt!

In Rüttenscheid ist eine Frau Opfer von häuslicher Gewalt geworden. Ihr gewalttätiger Ehemann hat sie monatelang gequält. Eine andere Frau hat sich am vergangenen Samstag (17. September) bei der Essener Polizei gemeldet. Sie sagte, sie würde sich große Sorgen um eine Freundin machen. Diese hatte sich nach Monaten wieder per WhatsApp gemeldet und geschrieben, keine Kraft mehr zu haben, um das Haus zu verlassen. Außerdem schrieb sie, sie habe großen Hunger. Die beiden telefonierten anschließend noch kurz miteinander. Das Opfer gestand, dass ihr Ehemann sie körperlich verletzte.

Die Polizei eilte daraufhin zu der Wohnung der Frau. Die Beamten klingelten und klopften - aber vergeblich. Die Polizisten mussten sich deshalb über den Balkon in der vierten Etage Zugang zur Wohnung verschaffen. Dort fanden sie schließlich auch die verletzte und entkräftete Frau.

Polizei Essen nimmt Mann in Gewahrsam

Der Ehemann des Opfers war stark betrunken, ein Alkoholtest zeigte über drei Promille an. Die Frau kam sofort ins Krankenhaus. Sie entschuldigte dort das Verhalten ihres Mannes mit seinem Alkoholproblem. Außerdem bat sie um Hilfe für ihren Mann. Dass sie selbst dringend Hilfe benötigt, war ihr laut Polizei offenbar nicht so bewusst.

Um die Frau zu schützen macht die Polizei keine Angaben zur Adresse, Nationalität oder Alter des Opfers.

Polizei Essen appelliert an Opfer häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt zieht sich laut der Essener Polizei durch alle Bildungs- und Einkommensschichten - unabhängig von Alter, Nationalität, Religion oder Kultur. Opfer von häuslicher Gewalt sollen sich nicht schämen, um Hilfe zu bitten. Sie sind nicht Schuld an der Situation, betont die Polizei. Die Schuld liegt demnach allein beim gewalttätigen Partner. Häufig steigert sich im Laufe der Zeit die Intensität der Gewalt, sagen die Beamten. Nach einem Übergriff kann es zu einer Art "Ruhephase" kommen, die vielleicht Wochen oder Monate andauert. Irgendwann kommt es aber erneut zu einem Gewaltausbruch, heißt es.

Die Beamten hoffen, dass Opfer der Polizei vertrauen. Sollten die sich aber aus irgendeinem Grund nicht bei der Polizei melden wollen, sollen sie bei Freunden oder Verwandten Hilfe suchen oder Hilfsangebote in Anspruch nehmen.

"Wichtig ist, dass Sie den ersten Schritt gehen, um sich aus Ihrer aktuellen Lebenssituation zu befreien. Ihre Gesundheit und Ihr Leben sind es wert."

Die Polizei für Essen und Mülheim arbeitet beispielsweise mit dem Verein Frauenberatung Essen zusammen, Hilfe gibt es auch bei Frauenhaus Essen oder beim Hilfetelefon unter der Nummer 08000 116 016.

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