Essen: Friedliche Solidaritäts-Demo für Belarus

Auf dem Hirschlandplatz in Essen gab es am Samstag eine Kundgebung von Belarussen. Vor knapp zwei Wochen gab es in Belarus eine Präsidentschaftswahl. Sie wurde sehr wahrscheinlich gefälscht. Ähnlich wie bei den Demonstrationen in Weißrussland haben die Teilnehmer in Essen auch weiße Kleidung als Symbol des nationalen Protestes getragen.


Am Hirschlandplatz in Essen haben Belarussen gegen die Polizeigewalt in ihrem Land protestiert.
© Demian Ignatjuk

Kundgebung in Essen: "Freie und faire Wahlen"

Die Kundgebung auf dem Hirschlandplatz verlief sehr ruhig und ohne größere Probleme. Statt der angekündigten 150 Teilnehmer kamen am Ende zwischen 40 und 50 zusammen. Sie alle trugen weiße Kleidung als Symbol des nationalen Protestes. Seit der Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen in Belarus gehen tausende Menschen dort auf die Straße - oft in weißer Kleidung. Auch die Teilnehmer in Essen forderten unter anderem "freie und faire Wahlen" für ihr Land. Auch viele interessierte Essener schauten bei der Kundgebung vorbei, nachdem sie davon bei Radio Essen gehört haben. Sie wollten sich dort über die aktuelle Situation in Belarus informieren und sich mit den Veranstaltern austauschen. Auch die Junge Liberale in Essen hat bei der Kundgebung mitgemacht. „Wenn Nachwahlumfragen ein Ergebnis von knapp 70% für die Opposition ausweisen aber Lukaschenko angeblich über 80% der Stimmen gewinnt, muss man eindeutig von einer Diktatur sprechen“, erklärte der stellvertretende Kreisvorsitzende der JuLis Essen, Tim Schütz.

Friedensforscher aus Essen stellt sich auf längeren Widerstand ein

Für die Veranstalter der Kungebung in Essen war nach eigenen Angaben besonders der Austausch mit dem Essener Friedensforscher Dr. Martin Arnhold interessant. Er hat viel über das Konzept des gewaltfreien Wiederstands am Beispiel von den Philippinen erzählt. "Entscheidend bleibt für uns nach ihm, ob das Militär die Seite wechselt. Ansonsten sollen wir uns auf einen längeren Widerstand einstellen", reflektiert eine Mitorganisatorin das Gespräch gegenüber Radio Essen.

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