"Essen - Die Folkwangstadt": Viele Namensvorschläge gehen ins Rennen

"Essen - Die Einkaufsstadt" - dieser Schriftzug ist Geschichte. Aktuell steht am Eingang zur Innenstadt über dem Handelshof "Essen - Die Folkwangstadt". Anlass war das 100-jährige Jubiläum des Museums Folkwang. Der Schriftzug kommt aber wieder weg. Die Frage ist, was steht dann dort oben?

© Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services

"Essen-Die Einkaufsstadt" ist alt - Wie geht es weiter?

Jahrelang wurden Besucherinnen und Besucher in Essen mit dem Schriftzug "Essen - Die Einkaufsstadt" auf dem Handelshof empfangen. Die meisten sahen die beleuchteten Buchstaben schon von weitem am Hauptbahnhof. In den letzten Jahren hat der Schriftzug aber gelitten. Immer wieder fiel die Beleuchtung an einzelnen Buchstaben aus. Da waren dann seltsame Dinge zu lesen und sorgten in den sozialen Medien immer mal wieder für Schadenfreude.

Die Stadt Essen hat zum 100-jährigen Jubiläum des Museums Folkwang entschieden, die Schrift zu ändern in "Essen - Die Folkwangstadt". Das steht aktuell noch über dem Handelshof. Den Schriftzug will die Stadt jetzt aber insgesamt neu gestalten und ändern. Deshalb hat sie die Essenerinnen und Essener aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Knapp 2000 Vorschläge sind bei der Stadt eingegangen. Die lauten zum Beispiel: "Essen ein Erlebnis", "Essen kreativ kompetent kulturell'", "Essen since 1244", "Essen - Kohlenpottperle", "Die Energiemetropole" oder schlicht "Willkommen".

Neuer Schriftzug für Essen

Die Stadt Essen will jetzt eine Jury bilden, die aus Vertretern der Stadtverwaltung, Politikerinnen und Politikern und Marketing-Experten besteht. Diese Jury wird aus den Vorschlägen die raussuchen, über die im Herbst die Politikerinnen und Politiker in den entsprechenden Gremien abstimmen sollen. Danach wird der Schriftzug komplett erneuert.

Schon im Mai hatten die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt entschieden, dass die alten Schriftzeichen ausgetauscht werden sollen. Es sollen neue Profilbuchstaben installiert werden, die mit LED-Lampen beleuchtet werden. Das ist deutlich günstiger und umweltfreundlicher. Mit den LED-Lampen spart die Stadt etwa die Hälfte der Energie ein, die bisher mit den Neonröhren verbraucht wird. Die Optik der Blechhohlkörper soll aber erhalten werden. Nur die Konturen der Buchstaben und die Leuchtwirkung werden sich mit dem neuen Schriftzug verändern. Die Kosten dafür liegen bei 210.000 Euro. Die Stadt spart aber pro Jahr 9000 Euro an Wartungskosten im Vergleich zu dem alten Schriftzug ein.

Historiker in Essen gibt Ausblick auf Image der Stadt Essen

In unserem Radio Essen-Podcast "Essen im Ohr" haben wir auch mal einen Essener Historiker gefragt: Was steht wohl bald auf dem Handelshof? Merlin Goriß arbeitet im Essener Stadtarchiv und im Haus der Geschichte in der Innenstadt. Er weiß, welche Images die Stadt Essen schon hatte:

Kanonenstadt, Stahlstadt, Kohlestadt, Grüne Stadt, Essen ist ganz anders, Essen die Stadt der Bräute, Essen die Stadt der Aktenkoffer. Man hat immer versucht, die Stadt interessant zu machen, für junge Paare und für Leute, die hier Leben wollen.

Wer sich mit der Vergangenheit auskennt, kann vielleicht auch einen Tipp für die Zukunft abgeben? Im Podcast haben wir Merlin Goriß also auch gefragt, welchen Vorschlag er für den Handelshof hat:

Essen die Wandelstadt. Das könnte dann so bleiben und wir könnten es immer wieder neu verwenden.
© Radio Essen

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