Essen: Angeblicher Juwelier brutal entführt - Prozess startet neu

Der Prozess um eine brutale Entführung in Essen wird am Freitag neu gestartet. Vier Männer und eine Frau sollen einen Mann gefoltert haben, um an den Schlüssel für seinen Juwelierladen zu kommen. Das Problem: Der Mann ist gar kein Juwelier.

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Angeklagte sollen Mann in Essen entführt haben

Es ist eine Geschichte wie aus einem schlechten Film. Eine Frau lernt auf einer Party einen Mann kennen. Sie unterhält sich mit ihm und entnimmt dem Gespräch wohl, dass er der Inhaber eines Juwelier-Ladens ist. Daraufhin soll sie den Mann in eine Wohnung in Dellwig gelockt haben. Dort sollen vier weitere Männer gewartet haben. Ihr Ziel: Der Schlüssel zum Juwelier-Laden. Die Angeklagten sollen den Mann mit Kabelbindern gefesselt und gewürgt und ihm in den Oberschenkel gestochen haben. Außerdem sollen sie gedroht haben, dass sie ihm Körperteile abschneiden. Neben dem Schlüssel wollten sie laut Anklage auch die Passwörter für die EC-Karten des Mannes.

Essen: Frau lässt mögliche Entführer auffliegen

Im Laufe der Folterung stellt sich heraus: Der Mann ist gar nicht der Inhaber des Juwelier-Geschäfts. Es gehört der Schwester seiner Frau. Die Angeklagten sollen deshalb bei der Frau des Entführten erschienen sein und sie gedrängt haben den Schlüssel von ihrer Schwester zu besorgen. Die wiederum hat die Polizei informiert und die Entführer so auffliegen lassen.

Prozess in Essen wird neu aufgerollt

Der Prozess ist schon letztes Jahr im Dezember gestartet. Kurz darauf ist die Richterin schwer krank geworden. Sie konnte den Prozess deshalb nicht mehr weiter führen. Nun übernimmt ein neuer Richter. Der Prozess muss noch einmal komplett neu gestartet werden, damit dieser die Beweisaufnahme von Anfang an mitbekommt. Das Urteil wird Anfang Januar erwartet.

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