Essen: 20 Klagen nach Datenpanne im Impfzentrum

Nach der Datenpanne im Impfzentrum in Essen laufen aktuell 20 Klagen gegen die Stadt. Im Juli hatte ein Mitarbeiter im Impfzentrum die Daten von tausenden Menschen per Mail an andere geschickt. Der Stand der Klagen und welche Konsequenzen es gab.

Impfzentrum Essen Schild an Wand
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Datenpanne im Impfzentrum Essen

Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mailadresse, Telefonnummer, Impfstatus, verwendeter Impfstoff. Von 13.000 Essenern hat das Impfzentrum in Rüttenscheid Im Juli diese Daten verschickt. Sie gingen als Excel-Tabellen im Anhang einer E-Mail an 700 andere Menschen. Eigentlich sollten diese nur informiert werden, dass sie einen neuen Termin brauchen, weil sich die Öffnungszeiten im Impfzentrum geändert haben. Ein Mitarbeiter hatte aber vergessen, die angehängten Excel-Tabellen vor dem Versand zu löschen.

Essen: Konsequenz nach Datenpanne im Impfzentrum

Es folgten eine schnelle Entschuldigungs-Mail von der Stadt Essen und eine Überprüfung durch den Landesdatenschutzbeauftragten. Die Konsequenz: Seit der Panne werden Mails nur noch nach einer Überprüfung im Sechs-Augen-Prinzip verschickt. Schnell war aber auch klar, dass die Panne wohl auch finanzielle Folgen für die Stadt haben wird. Eine Firma hat die Betroffenen dazu ermutigt, ihr das Klagerecht in diesem Fall abzutreten. Die Firma hat zur Werbung dafür die Daten aus der Datenpanne verwendet. Dazu ist bereits eine erste Entscheidung gefallen.

Stadt Essen: 20 Klagen nach Datenpanne

Darüber hinaus laufen aktuell 20 Klagen gegen die Stadt Essen. Bisher ist noch kein Urteil gefallen und es wurde auch noch keine Entschädigung bezahlt, sagt die Stadt auf Radio Essen-Nachfrage. Sie rechnet aber in Kürze mit einem ersten Urteil. Um wie viel Entschädigung es in den einzelnen Fällen geht, sagt die Stadt nicht. Anwälte rechnen aber damit, dass vierstellige Summen möglich sind. Vor allem, weil es hier um besonders sensible Gesundheitsdaten geht, heißt es.

Essen: Mitarbeiter bleibt straffrei

Für den Mitarbeiter, der die Daten aus Versehen verschickt hat, hatte die Datenpanne keine größeren Folgen. Gegen den Mitarbeiter wurden keine arbeitsrechtlichen Sanktionen verhängt, sagt die Stadt.

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