
Bilanz in Essen mit dem Einzelhandel
In Essen hatten die Einzelhändler ein schweres Jahr. Die Kundinnen und Kunden kaufen weniger als früher. Viele halten ihr Geld zusammen, weil sie nicht wissen, was noch auf sie zukommt. Die Preise für Mieten, Strom und Gas steigen immer weiter an. Versicherungen werden teurer und das sorgt dafür, dass die meisten nicht mehr so viel Geld übrig haben oder ihr Geld lieber erst einmal zurücklegen. Das spüren die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in der Innenstadt und in den Stadtteilen deutlich, zieht Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband Essen bei Radio Essen-Stadtreporterin Anna Bartl Bilanz.
Positive Stimmung in Essen kurz vor Weihnachten
In Essen liefen die ersten drei Wochen im Weihnachtsgeschäft ebenfalls schlecht. Kundinnen und Kunden kamen zwar in die Innenstadt, haben aber nicht wirklich viel gekauft. Das belegen auch neue Zahlen zur Passanten-Frequenz. Durch den Weihnachtsmarkt kamen an den ersten drei Adventssonntagen drei Mal so viele Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt im Vergleich zu den drei Sonntagen im November. Nach den Verkäufen rund um den Black-Friday war der Einzelhandelsverband noch von einem besseren Start ins Weihnachtsgeschäft ausgegangen. Zum Weihnachtswunder auf dem Burgplatz kamen dann noch mehr Gäste in die Stadt. Viele Menschen gingen auch einkaufen. Der positive Effekt kam durch eine beschwingtere Stimmung, erklärt Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband. Insgesamt geben die Menschen aber weniger aus in diesem Jahr als noch letztes Jahr. Nach Schätzungen wollen die Menschen im Durchschnitt 263 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, im letzten Jahr waren es noch 34 Euro mehr. Dazu kommt, dass jeder Vierte nur knapp 100 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben will.
Innenstadt in Essen verändert sich
In der Innenstadt in Essen hat sich auch in diesem Jahr wieder einiges verändert. Die Markthalle im Königshof hat jetzt geöffnet. Dazu kommen aber noch 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros darüber, die für Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband ein Gewinn für die Einzelhändler in der Innenstadt sind. Große Hoffnungen setzen die Einzelhändler auch auf die neue Zentralbibliothek am Kennedyplatz. Die Bibliothek soll im September kommenden Jahres öffnen. Dann hoffen alle auf ein jüngeres Publikum. An der Kettwiger Straße wird es ebenfalls Veränderungen geben. Peek und Cloppenburg zieht ins Einkaufszentrum am Limbecker Platz. Stattdessen gibt es dort jetzt unter anderem eine große Arztpraxis. Auch Ansons wird den Standort an der Kettwiger Straße verlassen. Für diese Fläche soll es bereits einen Nachmieter geben. Außerdem freut sich der Sprecher des Einzelhandelsverbandes darüber, dass sich die Innenstadt weiterentwickelt und der Handel dabei eine große Rolle spielt neben mehr Grün und Wohnen.

