Eigentümer in Essen geschockt über Grundsteuerbescheide

In Essen sind viele Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer überrascht von ihrem Grundsteuerbescheid. Die Stadt verschickt die Bescheide seit Anfang der Woche. Vorher war nicht genau klar, was auf die Eigentümerinnen und Eigentümer zukommt.

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Böse Überraschung in Essen für viele Eigentümer und bald auch für Mieter

Die Stadt Essen hat Anfang Januar damit begonnen, die Grundsteuerbescheide zu verschicken. In der Berechnung der Abgaben für die Grundstücke sind auch noch andere Abgaben enthalten, unter anderem die Müllgebühren, die Gebühren für Abwasser und die Straßenreinigung. Allein diese Abgaben sind zum Teil erhöht worden. Bei der Grundsteuer wurde aber ein ganz neues Berechnungsmodell angewendet. Deshalb war für fast alle Eigentümer nicht klar, wie hoch die Grundsteuer 2025 ausfällt.

Einige Eigentümer müssen jetzt doppelt so viel Grundsteuer bezahlen, andere nur 10 Euro mehr und wieder andere Eigentümer zahlen weniger. Dazu gibt es bereits einen regen Austausch in den sozialen Netzwerken. So richtig klar ist allerdings vielen nicht, warum die Steigerungen so unterschiedlich ausfallen. Andreas Noje, Geschäftsführer bei Haus und Grund in Essen, erklärt die Hintergründe im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl. Außerdem macht er darauf aufmerksam, dass sich alles auch noch einmal ändern kann. Aktuell laufen bereits Klagen bei den Gerichten gegen das Berechnungsmodell für die Grundsteuer.

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Grundsteuer in Essen sorgt bald für Ärger bei Mieterinnen und Mietern

Viele Grundstückseigentümerinnen und Eigentümer in Essen müssen deutlich mehr Geld für die Grundsteuer bezahlen. Das liegt am neuen Berechnungsmodell, das die Finanzämter anwenden. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer mussten dazu in den letzten Jahren Fragebögen ausfüllen und einreichen. Danach wurde dann neu gerechnet. Was aber zum Beispiel bei diesem Berechnungsmodell keine Rolle spielt, ist die Lage des Grundstücks. Deshalb sind viele ebenfalls überrascht von der Summe. Die Stadt Essen hat sogar den Hebesatz für die Grundsteuer für Wohngrundstücke leicht gesenkt. Das führt aber nicht dazu, dass die Summe niedriger wird.

Zahlen müssen erst einmal alle, denn die Finanzämter haben möglichen Aussetzungen der Zahlungen nicht zugestimmt, erklärt Andreas Noje von Haus und Grund. Zumindest sind dort keine solchen Bescheide nach Einsprüchen eingegangen. Die überwiegende Mehrheit der Vermieterinnen und Vermieter wird das wohl auf ihre Mieterinnen und Mieter eins zu eins umlegen. Das dürfen sie auch, es muss aber im Mietvertrag vereinbart sein. Das bedeutet bei vielen werden sich die Nebenkosten teilweise deutlich erhöhen.

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Gewerbebetriebe in Essen zahlen ebenfalls viel mehr Grundsteuer

Für alle Besitzer von Gewerbegrundstücken in Essen ist die Grundsteuer ebenfalls deutlich teurer geworden. Die Stadt Essen hat den Hebesatz für diese Grundstücke fast verdoppelt. Ziel ist es so die Steuerlast anders zu verteilen. Die Gewerbetreibenden sollen einen Teil der Einnahmen auffangen, die der Stadt durch die geänderte Grundsteuer eventuell verloren gehen. Die Stadt wollte unterm Strich genauso viel Geld mit der Grundsteuer einnehmen wie vorher. Das bedeutet allerdings, dass Gewerbebetriebe viel mehr zahlen müssen. Peter Knappmann hat einen Betrieb für Garten- und Landschaftsbau in Dellwig. Er beschäftigt dort 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Obwohl er schon geahnt hat, dass es teurer wird, war die Rechnung am Ende doch ein kleiner Schock für ihn, erzählt er im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

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