E-Mobilität in Essen: Gibt es genug Ladesäulen?

Keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035. Dieses Ziel hat sich das EU-Parlament gesetzt. Wirklich verbindlich ist es noch nicht - dafür müssen auch die einzelnen Staaten zustimmen. Was würde passieren, wenn jetzt viel mehr Leute auf die Idee kämen ein E-Auto zu fahren - gäbe es da überhaupt genug Ladesäulen? 

Zahl der Ladesäulen für Elektro-Autos in Nordrhein-Westfalen

Bei der reinen Anzahl an Ladesäulen steht NRW gut dar. Aktuell gibt es 11.000 öffentliche Ladesäulen. Mehr hat nur noch Bayern. Aber, wenn man die Ladesäulen ins Verhältnis zu der Menge an E-Autos setzt, dann sieht das Bild anders aus. Ein öffentlicher Ladepunkt in NRW muss mehr als 27 Autos versorgen, in den Städten ist das Verhältnis sogar noch schlechter. Nur noch das Saarland hat ein schlechteres Verhältnis. Diese Zahlen hat der Lobbyverband der Autohersteller (VDA) zusammengestellt, und der sagt - etwas verkürzt: NRW ist eines der Schlusslichter bei den öffentlichen Ladestellen.

Essen soll neue Ladesäulen bekommen

In Essen will die Stadt noch weitere Ladesäulen für E-Autos aufbauen lassen. Dieses Mal sollen die Ladesäulen aber direkt so angebracht werden, dass sie deutlich weniger Platz und Parkmöglichkeiten wegnehmen. Die Stadt hat jetzt ihre Pläne vorgestellt, wie das funktionieren soll: Die Ladestationen werden an bereits vorhandenen Laternenmasten installiert. Sie verbrauchen so wenig Platz und keinen Parkraum und sind deshalb sehr gut für dicht besiedelte Stadtteile geeignet. Im Südviertel und in Rüttenscheid sollen 20 Straßenlaternen mit diesen Lademöglichkeiten ausgerüstet werden. Mehr Infos zu den Ladesäulen bekommt Ihr hier.

Wie viele E-Autos sind in NRW zugelassen?

Bei den reinen E-Autos hat sich Zahl in den vergangenen Jahren pro Jahr immer verdoppelt. Aktuell haben wir in NRW laut Wirtschaftsministerium 131.000 zugelassene batterieelektrische Autos - also reine E-Autos. Das macht ungefähr 1,3 Prozent aller Autos bei uns aus. Im Ländervergleich ist das rein mengenmäßig der erste Platz. Der Branchenverband VDA schätzt, dass die Ausbaugeschwindigkeit für die Ladesäulen pro Jahr versechsfacht werden müsste, damit sich deutlich mehr Autofahrer für ein E-Auto entscheiden.

Wo am meisten Elektro-Autos geladen werden

Das zuständige NRW-Wirtschaftsministerium verweist zum Einen darauf, dass man viel Geld in die Hand nimmt, um Hauseigentümer und Vermieter dabei zu unterstützen, private Ladepunkte zu bauen. Gut 80 Prozent der Ladevorgänge würden im nicht-öffentlichen Bereich stattfinden, heißt es vom Wirtschaftsministerium. Es seien in NRW etwa 227.000 private und betriebliche Ladepunkte bewilligt worden und man habe in den vergangenen fünf Jahren die Menge der öffentlichen Ladepunkte verdreifacht. Aber man sagt auch, dass deutlich mehr Ladepunkte nötig seien - vor allem Schnellladestationen.

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