Drohende Streiks in Essen: Große Probleme für Galeria Karstadt Kaufhof

Die Luft bleibt weiter dünn für Galeria Karstadt Kaufhof - jetzt drohen weitere Streiks in Essen, die dem Unternehmen große Probleme bereiten können.

© Radio Essen/ Kostas Mitsalis

Urabstimmung in Essen - 100 Prozent lehnen Tarifangebot ab

Seit Anfang der Woche waren die Mitarbeitenden der Logistik-Firma Fiege, die unter anderem in Essen-Vogelheim sitzt, dazu aufgerufen, abzustimmen, ob sie das aktuelle Tarifangebot annehmen wollen oder lieber in einen Streik treten möchten. Am Freitagmittag (14.7.) war das Ergebnis eindeutig. 100 Prozent der Mitarbeitenden in Essen, Kremen und Unna sind für den Streik und lehnen das Angebot ab.

Der Arbeitgeber, die Fiege GmbH, hat im aktuellen Tarifangebot 5 Prozent mehr Lohn in zwei Staffeln bei einer Laufzeit von 24 Monaten in den Ring geworfen und zusätzlich eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 500 Euro. Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sie 2,5 Prozent mehr Gehalt bekommen würden. Das Lager in Vogelheim wird allerdings schon Ende Juni nächsten Jahres geschlossen. Das kommt dort natürlich nicht gut an. Auch, weil nebenher für die Mitarbeitenden in Essen an einem Sozialplan gearbeitet wird. Bei dem geht es unter anderem um Abfindungen, sollten Mitarbeitende sich schon jetzt entscheiden, das Unternehmen zu verlassen.

Streikaufruf in Essen

Am Freitagmittag hat die Gewerkschft alle Mitarbeitenden zum Streik aufgerufen. Der soll von Montag, 17. Juli ab 5 Uhr bis Freitag, 21. Juli 23:50 Uhr stattfinden und betrifft die FIEGE Essen GmbH & Co. KG sowie die FOR Freight GmbH & Co. KG. Es soll auch ab 7 Uhr Sreikversammlungen geben.

Fiege in Essen - Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten bei Fiege eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 11,5 Prozent im Gesamtvolumen, mindestens jedoch 500 Euro mehr. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Sie sehen die Notwendigkeit für ein entsprechendes Tarifangebot darin, dass Arbeitskräfte das Unternehmen verlassen, neue Kräfte mit den aktuellen Löhnen nicht gewonnen werden können und im unteren Lohnbereich die Inflation besonders hart zuschlägt. Dazu kommt bei einem großen Teil der Beschäftigten der Verlust des Arbeitsplatzes, heißt es in der aktuellen Stellungsnahme zur Urabstimmung der Gewerkschaft.

Streiks heißt für Galeria Karstadt Kaufhof erst einmal keine neue Ware aus Essen in den Galeria-Filialen, keine Retouren aus dem Online-Handel, die bearbeitet werden, und damit kein Geld für die Kundinnen und Kunden. Keine gute Lage für die sowieso schon sehr angeschlagene Warenhauskette.

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