Coronavirus: Krankenhäuser in Essen bereiten sich auf viele Patienten vor

Mitarbeiterschulungen, zusätzliche Geräte, Krisenpläne. Die Essener Krankenhäuser fühlen sich gut vorbereitet auf viele Corona-Patienten. Eine Krankenschwester an einem Essener Krankenhaus sieht das anders.

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© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services

Krankenschwester in Essen: Klinikpersonal wegen Coronavirus verunsichert

"Wenn viele auf einmal kommen, wird es nicht zu schaffen sein." So sagt es eine Krankenschwester von der Uniklinik in Holsterhausen, die gerne anonym bleiben möchte. Sie sagt, dass es grundsätzlich schon zu wenige Pfleger an den Krankenhäusern gibt. Wenn jetzt noch viele Corona-Patienten dazu kommen, wird die Lage "unkontrollierbar" meint sie. Die Verantwortlichen an der Uniklinik sehen das überhaupt nicht so. Das Personal ist zwar grundsätzlich knapp, aber es gibt genug Mitarbeiter, heißt es. Außerdem gäbe es eine extrem hohe Bereitschaft unter den Mitarbeitern zu helfen.

Uniklinik in Essen: Isolationszimmer für Corona-Patienten

An der Uniklinik gibt es knapp 30 Isolationszimmer. In denen liegen aktuell vor allem noch Patienten mit anderen Krankheiten, zum Beispiel der Grippe. Die Zimmer würden je nach Lage dann für Corona-Patienten freigegeben. Zuletzt haben auch mehrere Corona-Patienten dort gelegen. Sollten alle Isolationszimmer belegt sein, könnten auch normale Krankenzimmer zu Isolationszimmern aufgerüstet werden. Außerdem hat die Uniklinik als einziges Krankenhaus in Essen einen Infektionseingang. Dort können Patienten geschützt aufgenommen werden.

Krankenhäuser in Essen: Gut auf Coronavirus vorbereitet

"Jeder weiß präzise, was er zu tun hat", sagen die Kliniken Essen-Mitte. Dazu gehören das Huyssen-Stift in Huttrop, das Knappschafts-Krankenhaus in Steele und das Evangelische Krankenhaus in Werden. Die Krankenhäuser planen in den nächsten Wochen vor allem mit mehr Patienten, die beatmet werden müssen. Deshalb wurden zusätzliche Beatmungsgeräte angeschafft, heißt es. Auch beim Personal sehen sich die Kliniken Essen-Mitte gut aufgestellt. Das Team der Krankenhaushygiene klärt die Mitarbeiter auf und macht Schulungen, heißt es. Schon jetzt haben sich Mitarbeiter gemeldet, die auf der Intensivstation aushelfen würden. Außerdem bieten sich auch Medizinstudenten an. Auch die Contilia-Gruppe mit ihren Häusern in Huttrop, Altenessen, Stoppenberg, Borbeck und Kupferdreh sagt: "Die Krankenhäuser in Essen sind gut auf die aktuelle Situation vorbereitet". Die Contilia-Gruppe gibt jeden Tag die aktuellen Infos an die Mitarbeiter weiter und macht Schulungen. Auch die Uniklinik informiert ständig per Newesletter. Außerdem gibt es eine interne Hotline für die Mitarbeiter in Sachen Corona. Da trifft es sich gut, dass die Uniklinik die einzige reine Klinik für Infektiologie in ganz Deutschland hat.

Essener Krankenhäuser: Genug Desinfektionsmittel und Schutzkleidung

"Ressourcenschonend" sollte der Umgang mit Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung sein, sagt die Contilia. Es gibt aber ständige Nachlieferungen, die Hygiene ist gewährleistet, heißt es. An der Uniklinik wurden zuletzt Desinfektionsmittel geklaut. Seitdem lassen Pfleger sie zum Beispiel nicht mehr auf Wagen vor den Patientenzimmern stehen. Wir haben aber Vorräte für mehrere Wochen eingelagert, sagt die Klinik. Dazu kommt auch weiterer Nachschub. Auch die Kliniken Essen-Mitte fühlen sich grundsätzlich gut ausgestattet. Leere Desinfektionsständer werden dort sofort aufgefüllt. Das Alfried-Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid und Steele hat sich auf die Anfrage von Radio Essen überhaupt nicht geäußert.

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