Corona-Zahlen in Essen sinken - und wie sieht der Winter aus?

Die Corona-Zahlen in Essen sind aktuell wieder so niedrig wie vor der aktuellen Welle. Was bedeutet das für den Winter?

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Inzidenz in Essen sinkt weiter

Die Corona-Zahlen in Essen sind weiter im Sinkflug. Zum ersten Mal ist die Inzidenz bei uns wieder so, wie vor der aktuellen Corona-Welle im Januar. Sie liegt am Mittwoch bei 266. Auf dem Höhepunkt der letzten Welle lag sie über 1.800. Seit drei Wochen sinken die Zahlen jetzt kontinuierlich.

Den Trend bemerkt auch Dr. med. Andreas Grundmeier, Direktor der Klinik für Notfallmedizin & Internistische Intensivmedizin an den KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte. Er rechnet auch weiterhin damit, dass die Corona-Zahlen bei uns in Essen sinken. Der Vorteil sei, dass sich das Corona-Virus über die Atemwege verbreitet. Das geht in geschlossenen Räumen besonders gut. Im Moment halten sich aber viele lieber draußen auf - das bietet dem Virus schlechte Chancen, sich zu verbreiten. Außerdem haben sich viele schon infiziert oder sind sogar noch infiziert, sodass das Virus kaum jemanden mehr findet, der oder die infiziert werden kann, so der Intensivmediziner. Das sei das Gute am Omikron-Effekt. Bei anderen Varianten sähe das anders aus. Davon, dass die Welle gebrochen sei, will Grundmeier also nicht sprechen, "schließlich sind wir in der Vergangenheit schon zu oft eines Besseren belehrt worden." Dabei verweist er unter anderem auf neue Varianten, die in Umlauf gehen können.

Der Corona-Einsatzleiter und Direktor der Klinik für Notfallmedizin & Internistische Intensivmedizin an den KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte Dr. med. Andreas Grundmeier.© Radio Essen
Der Corona-Einsatzleiter und Direktor der Klinik für Notfallmedizin & Internistische Intensivmedizin an den KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte Dr. med. Andreas Grundmeier.
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Wie wird der Corona-Winter?

Im Sommer, wenn viele draußen sind, können wir also mit einer Entspannung rechnen. Wie werden sich die Zahlen entwickeln, wenn es kälter wird und viele sich wieder vermehrt in geschlossenen Räumen aufhalten? "Das Corona-Virus ist - wie das Grippe-Virus - ein Winter-Virus", erklärt der Direktor der Klinik für Notfallmedizin & Internistische Intensivmedizin Dr. Grundmeier. Wir müssen also damit rechnen, dass die Zahlen nach dem Sommer wieder steigen. Auch könne man sich darauf einstellen, dass dann auch eine erneute, vielleicht jährlich angepasste Impfung wie beim Grippe-Virus von Vorteil sei.

Je nachdem, wie sich die pandemische Lage entwickelt, vermutet der Intensivmediziner zwei Szenarien:

  1. Es entwickelt sich eine neue Variante, von der wir noch nicht wissen, wie sie sich verhält. Daher will Grundmeier in diesem Fall auch noch keinen konkreten Ausblick geben.
  2. Die Delta-Variante kommt zurück und wir müssen wieder mit mehreren schweren Verläufen rechnen. Dabei weist der Mediziner noch mal auf den Schutz durch eine Impfung hin. Die schütze zwar nicht vor einer Ansteckung, aber vor Verläufen, die bei Delta meist schwerer als bei Omikron seien.

Diese Szenarien seien jedoch nur Vermutungen und mit keinerlei Zahlen belegt, betont der Direktor der Klinik. Er ist sich sicher: "Corona wird uns auch weiterhin beschäftigen."

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