Corona und Weihnachten in Essen: Wie verhalte ich mich mit der Familie?
Veröffentlicht: Freitag, 04.12.2020 10:48
Weihnachten rückt immer näher und viele Familien in Essen zerbrechen sich den Kopf, wie sie in Corona-Zeiten zusammen feiern sollen. Die Corona-Regeln geben den Rahmen, aber wie regele ich das jetzt mit der Familie, die mehr Mitglieder hat, als zehn Personen? Ein Familientherapeut aus Burgaltendorf gibt Tipps.
Weihnachten in Essen: Familie ausladen oder selbst absagen?
Ein spezielles Weihnachten erwartet und dieses Jahr in Essen und auf der ganzen Welt. Die Corona-Regeln sagen klar: Für die Feiertage sollen sich nur maximal 10 Personen treffen. Was aber, wenn die Familie eigentlich größer ist? Wer darf nicht kommen oder wer sagt wo ab und wie geht das am besten? Diplom-Psychologe und Familientherapeut Björn Enno Hermans aus Burgaltendorf gibt im Radio Essen-Interview einige Hinweise:
- Zuerst sollte jeder die Regeln und Empfehlungen als Grundlage nehmen. Da gibt es erstmal nichts dran zu rütteln, sagt er.
- Entscheidung im kleinen Kreis zu feiern, ist eine Vernunftsentscheidung und heißt nicht, dass die Beziehung auf Dauer gefährdet ist.
- Entscheidung, wie die Familie feiert, sollte frühzeitig getroffen werden, am besten jetzt oder spätestens zwei Wochen vor Weihnachten. Dann kann sich jeder drauf einstellen und bekommt nicht erst zwei Tage vorher die Absage.
- Im Gespräch mit Eurer Familie solltet Ihr ganz klar Position beziehen, auch wenn der andere eine andere Sichtweise hat. Respektiert Eure Meinungen, denn es geht hier jeweils um den Schutz des anderen und Euch selbst, sagt der Therapeut.
Hermans sieht in der ganzen Problematik aber auch etwas Gutes. So können dieses Jahr mal alteingesessene Rituale an Weihnachten aufgebrochen werden. Auch, wenn uns viele Traditionen am Herzen liegen und auch schön sind, gibt es vielleicht das ein oder andere, das wir nie wirklich mochten oder auch noch auf andere Weise schöner sein können.
Der Tipp des Psychologen: Nicht nur sehen, was geht dieses Jahr alles nicht oder ist schlecht an Weihnachten, sondern, was können wir auch mal Neues probieren.