Corona in Essen: So wird die Kirmes-Saison dieses Jahr

Die Schausteller-Branche hatte zuletzt wenig zu lachen: Erst die Corona-Pandemie, ausgefallene Kirmes-Feste und eingeschränkter Weihnachtsmarkt. Jetzt fallen die Corona-Beschränkungen - und mit dem Krieg in der Ukraine bedroht die nächste weltweite Krise das Geschäft.

Karussell
© Emily Massenberg/Radio Essen

Kirmes in Essen wieder wie vor Corona geplant

Die Essener Schausteller hoffen auf eine weitgehend normale Saison. Zum ersten Mal seit zwei Jahren gelten keine nennenswerten Corona-Einschränkungen mehr, die größte Essener Kirmes soll wieder aussehen wie früher. Die Kirmes zum Sommerfest an der Gruga ist vom 15. bis zum 24. Juli geplant, die Zahl der Buden und Karussells soll ähnlich sein wie in den Jahren vor Corona, sagt der Schausteller-Verband. Es werde Hinweisschilder geben, wo es empfehlenswert sei eine Maske zu tragen und man achte auf Abstände in Warteschlangen, sagt der Essener Schausteller Oliver Müller. Er ist auch der Vorsitzende des Landesverbandes der Schausteller. Der Essener Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, hofft ebenfalls auf eine möglichst normale Kirmes- und Schausteller-Saison. Allerdings müssten die Preise angepasst werden, wegen des Ukraine-Krieges.

Schausteller in Essen einig: Karussell-Fahrten werden teurer

Allein der Sprit um von einem zum anderen Ort zu fahren, kostet bei den aktuellen Preisen mal eben 2000 Euro, rechnet Ritter vor. Und auch die Strompreise treffen die Karussell- und Standbesitzer hart. Dazu kommt knappes und teures Speiseöl oder Frittier-Fett für die Essensstände. Wie viel die Preise angehoben werden, entscheidet jeder selbst. Es sei ja auch jeder individuell getroffen, sagt Ritter. Er geht aber von moderaten Preisanhebungen aus, genau wie sein Kollege Müller. Beide erwarten, dass eine Fahrt im Karussell zwischen 10 und 20 Cent teurer wird.

Man muss den Menschen auch in einer Krise die Möglichkeit geben, mal wieder Freude zu haben - und ganz besonders den Kindern. Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund

Der Krieg in der Ukraine drückt allerdings nicht nur auf den Geldbeutel sondern auch auf die Stimmung. Beide Schausteller-Funktionäre betonen die Tragödie, die sich für die Menschen vor Ort abspielt. Kirmes sei aber auch immer eine Abwechslung, auch für die direkt Betroffenen, die sich zu uns nach Essen oder Deutschland gerettet haben. Ritter berichtet, dass man zuletzt bei Kirmes-Veranstaltungen auch Flüchtlinge und vor allem Kinder aus der Ukraine eingeladen habe. Man habe den Kindern ansehen können, dass es ihnen gut getan habe, nach dem was sie erlebt haben auch mal wieder Spaß zu haben.

Essen: Osterkirmes in Borbeck will Preise nicht erhöhen

Die nächste Kirmes bei uns in Essen ist die Osterkirmes im Schlosspark Borbeck. Sie startet am Ostersamstag und geht dann eine gute Woche (bis 24.04.). Hier sollen die Preise noch nicht erhöht werden, heißt es von den Essener Schaustellern.

Öffnungszeiten: Die Osterkirmes in Borbeck findet vom 16. - 24.04. statt. Am Eröffnungstag geht es um 14 Uhr los, an den Osterfeiertagen ab 12 Uhr. Abends ist spätestens um 22 Uhr Schluss.

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