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Brandstifter in Essen nach Feuer-Drama verurteilt: Lebenslange Haft
© Eden Bimmermann / Radio Essen
Die Einsatzstelle in Katernberg.
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Brandstifter in Essen nach Feuer-Drama verurteilt: Lebenslange Haft

In Essen hat das Schwurgericht einen 42-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Er setzte im September 2024 Häuser in Brand und bedrohte Menschen in Geschäften – es gab zahlreiche Verletzte, darunter auch Kinder.

Veröffentlicht: Donnerstag, 11.12.2025 12:52

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Anschlag in Essen - 42-jähriger Mann verurteilt

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In Essen hat das Schwurgericht in Rüttenscheid einen 42-jährigen Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann wurde insbesondere wegen mehrfach versuchten Mordes, mehrfach versuchten Totschlags, besonders schwerer Brandstiftung sowie gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Die Taten liegen schon etwas zurück: Im September 2024 hat der Mann zwei Mehrfamilienhäuser in Brand gesetzt. Bei den Bränden wurden 31 Menschen verletzt, darunter viele Kinder – acht davon schwer. Laut Gericht wollte der Mann sich an Menschen rächen, die er für die Trennung von seiner Frau verantwortlich machte. Eine lebenslange Freiheitsstrafe heißt, er muss mindestens 15 Jahre ins Gefängnis. Alles Weitere hängt von seiner persönlichen Entwicklung ab.

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Das ist damals in Essen passiert

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Im Prozess zeichnete sich nach und nach ein klares Bild der Ereignisse ab: Die Ehefrau des Angeklagten hatte sich von ihm getrennt, und der Mann versuchte zunächst herauszufinden, wo sie und die drei gemeinsamen Kinder sich aufhielten. Als ihm das nicht gelang, war er überzeugt, dass ihm bestimmte Personen bewusst Informationen vorenthielten. Aus Wut, Verärgerung und Rachegedanken entschloss er sich, diese Menschen zu töten oder zu verletzen.

In der Folge setzte er zwei Häuser in Altenessen und Katernberg in Brand: In einem der Mehrfamilienhäuser vermutete er jemanden, der etwas mit seiner Ex-Frau oder Tochter zu tun hatte. In einem anderen Haus lebte ein Ehepaar, das er für Unterstützer seiner Ex-Frau hielt. Doch damit nicht genug: Auch in Lebensmittelgeschäften versuchte der Mann, Menschen zu verletzen. Zeugen berichten, dass er mit dem Auto in ein Geschäft in Katernberg fuhr und später mit einer Machete Personen bedrohte. Dank mutiger Passanten konnten jedoch viele Menschenleben gerettet werden. Zwei Männer holten sogar ein Baby aus einem brennenden Haus. Auf einem Video ist außerdem eine Frau zu sehen, die in schwindelerregender Höhe in der Dachrinne eines Hauses hockt. Dabei reicht sie einem Ersthelfer auf einer Leiter ein kleines Kind. Weitere Zeugen hielten den Angeklagten in einem Hinterhof fest, bis die Polizei ihn schließlich festnahm.

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Richter in Essen spricht von "wahnsinniger Tat"

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Richter Jörg Schmitt sprach beim Urteil in Essen von einer "wahnsinnigen Tat". Eine psychische Erkrankung habe beim Angeklagten aber nicht festgestellt werden können. Dass es keine Toten gegeben habe, sei nur dem "heldenhaften Einsatz" der Ersthelfer und Rettungskräfte zu verdanken. Der Angeklagte selbst sagte er im Prozess, er könne sich an nichts erinnern. Das glaubten die Richter ihm allerdings nicht. Sie sagen stattdessen: Die Taten waren schon Wochen vorher geplant, darauf würden Sprachnachrichten an Familienangehörige hinweisen.

Der Prozess dauerte mehrere Monate. Das Urteil sendet nun ein klares Signal: Die Taten des Mannes waren schwerwiegend – und die Justiz geht mit voller Härte dagegen vor. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Brandstifter in Essen nach Feuer-Drama verurteilt: Lebenslange Haft
© Kostas Mitsalis / Radio Essen
Hier war der Täter mit dem Auto reingefahren. Scheibe und Eingangstür wurden nach dem Anschlag komplett ausgetauscht.
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Menschen in Essen weiter verängstigt

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Viele Menschen in Essen sind froh, dass der Mann eine lebenslängliche Haftstrafe bekommen hat. Das zeigt eine Straßenumfrage unseres Radio Essen-Stadtreporters in Katernberg. Trotzdem macht sich eine Frau weiter Sorgen: "Die Angst ist immer noch da, weil es immer Leute geben wird, die sowas machen." Sie lässt die Kinder deswegen nicht mehr im Dunklen raus. Und ihre Enkelin sagt: " Also man möchte auch gar nicht mehr alleine raus, zum Beispiel hier so am Katernberger Markt."

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