Blackout in Essen - so bereitet sich die Stadt vor

Bei einem Blackout in Essen will die Stadt Essen Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger anbieten. Wenn Telefone und die Kommunikation komplett ausfallen, dann können Essenerinnen und Essener zumindest dort ein medizinischen Notfall oder auch Feuer melden.

© Anna Bartl, Radio Essen

Stadt Essen bietet Notfall-System bei Blackout an

Kein Strom in Essen, das bedeutet: Es funktioniert kein Telefon, es kommt kein Wasser aus der Leitung, es brennt kein Licht, die Heizung geht nicht und vieles mehr. Bei einem Blackout sind wir alle auf uns selbst gestellt und können nur das wahrnehmen, was direkt vor unserem Fenster liegt. Bei einem Notfall funktionieren die 112 und die 110 auch nicht mehr. Deshalb gibt es jetzt neue Anlaufpunkte für alle Essenerinnen und Essener. Diese heißen Notfallinformationspunkte, kurz NIP genannt. Insgesamt 17 NIPs gibt es in der Stadt. Bei einem Blackout werden diese von einem Team der Stadt Essen in Betrieb genommen. Die Standorte sind für jeden und jede innerhalb von 3 Kilometern zu Fuß zu erreichen. Die NIPs sind in Feuer- und Polizeiwachen, aber auch in Altenheimen, in einem Bildungszentrum und in einer Bank. Der Ordnungsdezernent der Stadt Essen Christian Kromberg erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, wie die NIPs funktionieren und welche Aufgaben dort wie erledigt werden.

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Essen setzt auf Notfallinformationspunkte bei einem Blackout

In Essen werden vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Essen in mehreren Schichten rund um die Uhr eingesetzt. Essenerinnen und Essener bekommen dort Informationen, was passiert ist und wo zum Beispiel der nächste Hausarzt, das nächste Krankenhaus oder die nächste Apotheke sind, die genutzt werden können. Gleichzeitig sind die NIPs aber auch die Schnittstelle zur Feuerwehr und zum Rettungsdienst. Denn hier haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein funktionierendes Kommunikationsnetz, das unabhängig von anderen Netzen ist. Darüber können sie die Feuerwehr rufen, wenn es brennt oder einen Rettungswagen und den Notarzt bei einem medizinischen Notfall. Dafür gibt es extra Meldebögen, die übermittelt werden, denn die Meldungen müssen in möglichst kurzer Zeit erfolgen, damit auch andere Notfälle weitergeben können. Die Schulungen für diese Aufgaben laufen gerade bei der Stadt Essen und so sieht das Meldetelefon aus.

© Anna Bartl, Radio Essen
© Anna Bartl, Radio Essen

In Essen müssen bei einem Blackout möglichst viele untereinander helfen

Die Stadt Essen wird in den Notfallinformationspunkten kein Material wie Notstromaggregate oder Wasser zur Verfügung stellen. Es bekommt dort auch niemand Strom, um sein Handy oder andere Dinge aufzuladen. Die Stadt will in so die Notfallkommunikation sicher stellen und sorgt auch für die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den NIPs. Gleichzeitig geht sie davon aus, dass viele Essenerinnen und Essener sich gegenseitig helfen und Nachbarn füreinander da sind und sich austauschen. Das haben Essenerinnen und Essener auch schon immer bewiesen nach dem heftigen Pfingststurm ELA 2014 oder nach dem schweren Sturm im Februar 2020.

NIPs in Essen

Hier sind die Standorte der 17 Notfallinformationspunkte in Essen:

  • Altenessen-Nord - Johanniskirchstraße 96, Polizei Essen
  • Altenessen-Süd - Fundlandstraße 25, Feuerwehr Essen
  • Bochold - Wüstenhöfer Straße 134, Feuerwehr Essen
  • Borbeck-Mitte - Schloßstraße 65, Polizei Essen
  • Burgaltendorf - Alte Hauptstraße 3m GENO BANK ESSEN eG
  • Frohnhausen - Aachener Straße 19 - 21, Alfried-Krupp-Heim
  • Haarzopf - Theodor-Althoff-Straße 4, Polizei Essen
  • Heidhausen - Wimberstraße 1, BEW GmbH
  • Kettwig - Münzbergerplatz 3, St. Josefhaus
  • Kupferdreh - Kupferdreher Straße 82, Feuerwehr Essen
  • Ostviertel - Eisener Hand 45, Feuerwehr Essen
  • Rellinghausen - Frankenstraße 89, Polizei Essen
  • Rüttenscheid - Büscherstraße 2-6, Polizei Essen
  • Rüttenscheid - Manfredstraße 26, Feuerwehr Essen
  • Schonnebeck - Drosntenbusch 61, GSE Hospital zum Heiligen Geist
  • Stadtkern - III. Hagen 27, Polizei Essen
  • Steele - Ruhrbruchshof 2, Polizei Essen

Die Informationen hat die Stadt in einem Flyer zusammengefasst. Den gibt es in 11 Sprachen. Die Flyer liegen an allen öffentlichen Stellen in der Stadt aus, in den Bürgerämtern, den Stadtteilbüros und vielen anderen Orten bei der Stadt aus. Auch beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Essen am 13. August an der Feuerwache an der Eisernen Hand wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die NIPs und die eigene Vorsorge aufklären.

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