Bessere Luft für Essen

Ab heute gilt der neue Luftreinhalteplan für die Stadt. Damit soll die Luft überall dauerhaft besser werden. Die Stadtverwaltung hat die Maßnahmen zusammen mit der Bezirksregierung ausgearbeitet. Dabei geht es auch darum, dass weiterhin Fahrverbote vermieden werden.

© Radio Essen/Tobi Bitter

Abgase sollen weniger werden

Stickoxide und Feinstaub schaden unserer Gesundheit. Deshalb gibt es von der EU festgelegt Grenzwerte für solche Stoffe. Bisher waren aber immer zu viele Autos unterwegs und so wurden an einigen Stellen wie auf der Alfredstraße oder der Gladbecker Straße und an der A 40 in Frohnhausen diese Grenzwerte nicht eingehalten. Deshalb hatte die Deutsche Umwelthilfe das Land NRW und die Stadt Essen verklagt. Inzwischen haben sich die Beteiligten vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster geeinigt. Bezirksregierung und Stadt Essen haben gemeinsam einen neuen Luftreinhalteplan ausgearbeitet. Der tritt heute offiziell in Kraft. Das Ziel: Die Luft soll sauberer und die Grenzwerte der EU sollen endlich überall eingehalten werden.

Wie soll das funktionieren?

Im Moment fahren deutlich weniger Autos durch die Essener Straßen, weil alle zu Hause bleiben wegen des Corona-Virus. Viele Arbeitnehmer und Pendler arbeiten von zu Hause aus. Schon jetzt, so schätzen Experten, werden die Grenzwerte in diesem Jahr dadurch wohl eingehalten. Die Stadt hat aber trotzdem noch eine Menge vor. Derzeit laufen immer noch unterschiedliche Tests auf der Alfredstraße, vor allem werden die Ampeln an einigen Kreuzungen immer wieder neu geschaltet, um zu sehen, wann der Verkehr besser abfliesst. In Rüttenscheid läuft eine breite Diskussion über das Fahrradfahren auf der Rüttenscheider Straße. Auf der Schützenbahn soll noch in diesem Jahr eine breite Umweltspur für Busse und Radfahrer eingerichtet werden. Wenn alles gut läuft, dann können Essener demnächst relativ sicher vom Hauptbahnhof bis ins Nordviertel gelangen. Die Umweltspur soll im September fertig sein. Außerdem plant die Stadt mehr Straßen in Fahrradstraßen umzuwandeln. Da dürfen Radfahrer dann auch in der Mitte der Fahrspur fahren und müssen von Autos auf der Gegenspur überholt werden.

Mehr unterwegs mit Bus und Bahn

Die Stadt hat große Pläne und will eine neue Straßenbahnlinie zwischen der Hollestraße und dem Berthold-Beitz-Boulevard bauen. Die Straßenbahn wird wie früher schon vor dem Hauptbahnhof halten. Anwohner aus dem neuen Stadtteil Essen 51 und Frohnhausen sollen so schnell und einfach ohne Auto in die Innenstadt kommen. Die Ruhrbahn baut nach und nach ihre Bussflotte um und schafft neue umweltfreundlichere Fahrzeuge an. In diesem Jahr sollen noch einmal 42 neue Hybrid-Busse dazu kommen. Seit 2018 wurden bereits 82 Busse ersetzt, insgesamt sind 277 Busse unterwegs.

Parken und mit Bus und Bahn weiter

Die Stadt will außerdem das Park and Ride System ausbauen. In Kupferdreh sind am S-Bahnhof bereits 150 neue Stellplätze gebaut worden. Jetzt sucht die Stadt weiter. An der U11 an der Alten Landstraße in Karnap soll zum Beispiel ein neuer P&R-Platz mit rund 150 Stellplätzen entstehen. Am anderen Ende der U11 in Rüttenscheid könnte das Messeparkhaus aufgestockt werden, so würden 100 weitere Stellplätze entstehen. In Kettwig und Werden sollen ebenfalls mehr Stellplätze zur Verfügung gestellt werden, so können Pendler mit der S6 weiter fahren. Die Stadt prüft außerdem, ob ein Teil der Parkflächen am Stadion Essen in Bergeborbeck für P&R genutzt werden kann.

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