Bandidos Essen: Drei Chapter verboten und aufgelöst

Das Bundesinnenministerium hat die Rockergruppe "Bandidos MC Federation West Central" verboten und aufgelöst. Dazu gehören auch drei Chapter in Essen.

Die älteste Bandidos-Gruppe in Essen hat ihr Clubhaus an der Wüstenhöfer Straße in Essen
© Radio Essen

Essen: Bandidos-Chapter verboten und aufgelöst

Das neue Verbot der Rocker-Gruppe Bandidos betrifft auch die drei Chapter in Essen. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage von Radio Essen, dass auch die Chapter Essen, Essen-North und Essen-East unter das Verbot fallen. Die letzten beiden sind noch relativ neu. Das Chapter East hat auch Verbindungen zu den Steeler Jungs. Heute das Clubhaus des älteste Essener Chapter, das Chapter Essen, in Bochold durchsucht. Außerdem war die Polizei auch im "300" an der Westfalenstraße in Steele, dass die Polizei ebenfalls als Clubtreff einstufte. Der Besitzer des "300" hatte zuvor immer wieder betont, dass es keine tieferen Verbindungen zwischen den Bandidos und den Steeler Jungs geben würde. Insgesamt wurden bei dem Einsatz heute ein Motorrad, ein vierstelliger Geldbetrag und Tabakwaren beschlagnahmt Das erklärte die Polizei auf Radio Essen-Nachfrage.

Bandidos Essen, Essen-North und Essen-East aufgelöst

Bundesinnenminister Seehofer hatte am Morgen angekündigt, dass der "Bandidos MC Federation West Central" verboten und aufgelöst wird. Vorher hatte es Durchsuchungen in fünf Bundesländern gegeben. Fast 1800 Beamte hatten dabei Anfang des Monats Vereinsräume und Wohnungen der Rocker durchsucht. Dabei wurden unter anderem Waffen und Drogen gefunden. Rocker-Clubs wie die Bandidos und die Hells Angels geben sich nach außen als einfache Rocker-Clubs, die vor allem gemeinsam Motorrad fahren. Die Polizei sieht allerdings viele kriminelle Aktivitäten, darunter Menschenhandel, Verbindungen ins Rotlichtmilieu, Waffen- und Drogenhandel.


Bandidos: Straftaten nicht nur geduldet, sondern gefördert

Haupt-Zweck der "Bandidos MC Federation West Central" sei nicht, gemeinsam Motorrad zu fahren, sagt das Innenministerium. Es gehe den Rockern um "einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs" in der Rockerszene. Das würden sie auch regelmäßig mit Gewalt, vor allem gegenüber anderen Rockergruppen, durchsetzen, heißt es in der Mitteilung des Bundesinnenministeriums. Dass Straftaten dabei nicht nur geduldet, sondern sogar gefördert werden, sei unter anderem daran zu erkennen, dass es dafür Auszeichnungen in Form sogenannter Patches, also Aufnäher an den Kutten, gebe. 

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