Aus für zwei Krankenhäuser in Essen: So wehren sich die Mitarbeiter

Die Mitarbeiter der Krankenhäuser im Essener Norden kämpfen weiter. Am Montagabend (13.07.) gab es eine Demo in der Innenstadt. Etwa 300 Teilnehmer waren vor Ort, auch um Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln.

Demo für zwei Krankenhäuser in Essen

Demo gegen Aus für Krankenhäuser in Essen

"Wir pfeifen auf die Contilia". Das war das Motto der Demo, auf der etwa 300 Teilnehmer waren. Eigentlich wollten die Mitarbeiter vom Marienhospital und vom St. Vincenz-Krankenhaus vor das Rathaus ziehen. Da wären aber nur 150 Teilnehmer erlaubt gewesen. Wegen Corona müssen die Teilnehmer größeren Abstand halten als sonst. Deshalb wurde die Demo auf den Burgplatz verlegt. Unterstützung aus dem Rathaus kam trotzdem: Oberbürgermeister Thomas Kufen hielt auf der Demo eine Rede und zeigte sich solidarisch. Er forderte die Demonstranten auf, das Bürgerbegehren zu unterschreiben, in dem gefordert wird, dass das Land oder die Stadt die Krankenhäuser übernehmen sollten. Viele Demonstranten finden die Idee gut.

© Anne Schweizer/ Radio Essen

Oberbürgermeister: Aus für Krankenhäuser in Essen fragwürdig

Der Oberbürgermeister machte schon vorher große Versprechungen in Richtung Essener Norden. Im Radio Essen-Interview hat er gesagt, dass die Stadt bei den Krankenhäusern ein Mitspracherecht hat und das auch einfordern will. Die Pläne der Contilia findet er fragwürdig. Die will das Philippusstift in Borbeck ausbauen. Da gibt es rundherum aber zum Beispiel gar nicht genug Parkplätze, meint der Oberbürgermeister. Außerdem zweifelt er an, dass nach dem Aus für die Häuser in Altenessen und Stoppenberg noch jeder Essener innerhalb einer halben Stunde ein Krankenhaus erreichen kann. So schreibt es das Land vor. "Auf dem Papier mag das sein, aber wer sich die Verkehrssituation im Norden anschaut, darf da durchaus ein Fragezeichen dran machen", meinte er.

Stadt Essen plant medizinisches Zentrum

Die Stadt will weitere Gespräche mit der Contilia, Menschen aus dem Norden und dem Landesgesundheitsministerium führen. Wenn die beiden Häuser Ende des Jahres wirklich dicht machen, gibt es aber schon eine Idee. Dann will die Stadt in Altenessen ein Medizin-Zentrum bauen. Das wäre dann für akute Notfälle, außerdem könnte es dort weitere Ärzte und Abteilungen von Krankenhäusern geben. Im August könnte diese Idee schon konkreter werden.

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