Appell der Politik in Essen: Galeria Karstadt-Kaufhof soll umdenken!
Veröffentlicht: Mittwoch, 24.06.2020 17:19
Für die Essener Ratssitzung am 24.06.2020 wurde ein Punkt noch kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt: Das Ende der beiden Essener Filialen der Galeria Karstadt-Kaufhof. Die Politiker haben eine Stellungnahme verabschiedet, und zwar einstimmig über alle Parteigrenzen hinweg.
Galeria Karstadt-Kaufhof: Politik in Essen reagiert mit einer Stimme
In dieser Stellungnahme stehen in paar ganz klare Botschaften: Die Konzernleitung der Galeria fordern die Politiker zum Umdenken auf. Die Stadt und die Wirtschaftsförderung sollen weiter Gespräche mit allen Beteiligten führen und auch das Land NRW einbinden. So ganz aufgegeben hat man es noch nicht, dass zumindest eine Essener Filiale noch gerettet werden kann. Auch einige Betriebsräte der beiden Häuser im Limbecker Platz und dem Willy-Brandt-Platz waren bei den Zuschauern in der Ratssitzung (Halle 5 der Messe Essen) mit dabei.
Eine Rednerin hat sehr emotional eine Stellungnahme abgegeben: Für die SPD hat Ota Hortmanns aus Altendorf gesprochen, die in der Karstadt-Hauptverwaltung arbeitet. Die Corona-Krise sei nicht das einzige Problem, aber ein mitentscheidender Sargnagel für das Unternehmen geworden, meint sie. Die Teilöffnung auf 800 Quadratmetern habe keine Umsätze gebracht. Zitat: "Das war was für den Arsch!"
Die anderen Redner waren vielleicht weniger emotional, aber in der Sache ähnlich deutlich: Die CDU warf der Konzernleitung ein "völliges Versagen" vor, die Auswahl der Filialen, die geschlossen werden, sei nicht nachvollziehbar. Die Essener Standorte hätten Potential. Die Grünen warfen dem Management zumindest ein "teilweises Versagen" vor. Der NRW-Wirtschaftsminister müsse sich einschalten. Der Konzern hat jahrelang in Essen gutes Geld verdient, meinen die Linken. Jetzt dürfe er die Stadt nicht einfach verlassen. Verbesserungs-Vorschläge der Mitarbeiter seien seit Jahren übergangen worden. Die Warenhäuser seien nicht zukunftsfähig gemacht worden.
