11-Punkte-Plan: ÖPNV in Essen und Ruhrgebiet soll deutlich besser werden

Das Bus und Straßenbahn-Netz soll in Essen und im ganzen Ruhrgebiet deutlich besser werden. Die Städte, Kreise und 12 Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet haben sich zur Kooperation Metropole Ruhr zusammengeschlossen und einen 11-Punke-Plan auf den Weg gebracht. Das Ruhrgebiet braucht ein einfacheres und einheitliches Nahverkehrsnetz, das städteübergreifend funktioniert, heißt es darin.

Kommunen, darunter auch Essen und Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet kooperieren für besseren ÖPNV.
© Radio Essen / Larissa Schmitz

Neue Fahrpläne und günstigeres Preissystem für Essen

Die zwei wesentlichen Punkte des Plans ist eine städteübergreifendes Verkehrsnetz mit Fahrplänen, bei denen die Anschlüsse schneller und besser funktionieren, auch, wenn wir zum Beispiel von Essen nach Mülheim oder nach Gelsenkirchen fahren. "Es soll keiner mehr an der Stadtgrenze in ein Loch fallen", sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Ebenso soll es ein günstigeres und einfacheres Preissystem geben. Das sieht in Zukunft nur noch zwei Preisstufen vor, statt vieler Waben und Untertarife. Der Plan sieht vor, dass jede Einzel-Fahrt durch Essen 2 Euro kostet im Monatsticket 50 Euro und wer in eine andere Ruhrgebiets-Region fährt, zahlt 4 Euro bzw. 80 Euro im Monat. Wahlweise soll es aber dann auch das Next-Ticket geben, womit die Fahrt kilometergenau abgerechnet werden kann.


Ausbau der Bus-Flotte mit umweltfreundlichem Antrieb

Für das Bus-Netz sieht der 11-Punkte-Plan einige Neuheiten vor. Das Angebot soll dichter werden, indem zum Beispiel ein Metrobus-Netz eingeführt wird. Das sollen Schnellbusse werden, die in einer dichten Taktung fahren. Dazu sollen mehr Busse eingesetzt werden, die von Strom und Wasserstoff angetrieben werden. Das soll den ÖPNV umweltfreundlicher und sauberer machen. Dazu ist aber auch eine Infrastruktur mit Ladesäulen und Wasserstoff-Tankstellen nötig.

Außerdem soll an einem On-Demand-Verkehr gearbeitet werden. Der soll möglich machen, dass Busse zu Randzeiten oder in ländlichen Regionen nach Bedarf gerufen werden können.


Eine ÖPNV-App für das ganze Ruhrgebiet

Bisher gibt es für jede Region und Stadt im Pott eine App für das jeweilige Verkehrsunternehmen. Die Ruhrbahn hat die ZÄPP-App, die Bogestra in Bochum und Gelsenkirchen hat ihre eigene App. Das soll im 11-Punkte-Plan auch geändert werden. Es soll eine App für das ganze Ruhrgebiet geben. Dazu soll auch das Sharingsystem ausgebaut werden mit Mobilstationen für Leihfahrräder, E-Scooter, aber auch Car-Sharing.

Um diese einheitlichen und städteübergreifenden Pläne umzusetzen, müssen die Regionen zusammenarbeiten. Bisher gab es immer Schwierigkeiten mit verschiedenen Anforderungen der einzelnen Kommunen und Verkehrsunternehmen. Jetzt wollen aber alle an einem Strang ziehen, heißt es. Aus der Kooperation östliches Ruhrgebiet, bestehend unter anderem auch Bochum, Dortmund, Essen und Mülheim, wird jetzt die Kooperation Metropole Ruhr mit weiteren Ruhrgebiets-Regionen, wie Oberhausen, Duisburg sowie die Kreise Wesel und Unna und die Stadt Hamm.

Zeitplan für den 11-Punkte-Plan für den ÖPNV

Der Zeitplan für die Umsetzung der einzelnen Punkte hängt noch vom Geld ab. Bisher gibt es nur ein konkretes Ziel für die Anpassung der städteübergreifenden Fahrpläne. Das soll in den nächsten dreieinhalb Jahren passieren, bis Ende 2023. Viele andere Punkte sind abhängig davon, wie die finanziellen Hilfen von Bund und Land ausfallen. Die wollen die Kommunen jetzt beantragen.


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