Zaun steht in Essen plötzlich mitten auf einem Fahrradweg
Veröffentlicht: Dienstag, 09.09.2025 12:02
Viele Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sind in Essen sprachlos. Der Weg, den sie immer gefahren sind, ist plötzlich dicht. Ein großer Zaun steht mitten auf dem Radweg.

Deutsche Bahn stellt Zaun auf Fahrradweg in Essen auf
In Essen-Rüttenscheid sind viele Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen am Montag (08. September) plötzlich von einem Zaun ausgebremst worden. Auf dem Rommenhöller-Gleis ging es nicht mehr weiter. In der Nähe der Sabinastraße und der Henri-Dunant-Straße sind zwei Brücken. Eine gehört laut Stadt Essen der Autobahn GmbH und eine der Deutschen Bahn. Die Bahn möchte die Brücke aber abgeben und aus der Versicherungspflicht rauskommen, so die Stadt weiter. Es laufen schon Gespräche dazu. Offenbar geht es der Bahn aber nicht schnell genug. Um das Ganze zu beschleunigen, hat sie den Zaun aufgestellt. Denn: Wo niemand her kommt, muss auch nicht für Sicherheit gesorgt werden. Für die Firma FrachtRadler ist der Zaun ein Hindernis, was nicht nur für Umwege sorgt, sondern auch Zeit und Geld kostet, erzählt Roman Ebener im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Eden Bimmermann.
Stadt Essen setzte Bahn Frist
Die Stadt Essen sieht diesen Zaun als Verkehrshindernis und als Gefahr an. Sie hat nach eigenen Angaben direkt am Montagabend (08. September) Warnbaken aufgestellt, damit Radfahrer den Zaun im Dunkeln rechtzeitig erkennen. Bis Dienstagmittag (09. September) 12 Uhr lief eine Frist, bis dahin hatte die Deutsche Bahn Zeit den Zaun abzubauen. Das hat sie nicht getan, deswegen hat die Stadt den Zaun am späten Dienstagnachmittag (09. September) selbst abgebaut. Jetzt ist der Durchgang wieder frei. Am Mittwoch (10. September) wird er noch breiter gemacht, sodass auch zwei Fahrräder gleichzeitig durch passen. Laut Stadt steht hier das Zivilrecht über dem Eigentumsrecht. Eine öffentlich gewidmete Verkehrsfläche müsse auch frei sein für den öffentlichen Verkehr. Die Deutsche Bahn aber sieht sich selbst im Recht. Ob sie rechtlich gegen das Handeln der Stadt vorgehen will, ist noch nicht klar.