#wärmewinter in Essen: Aktion der Evangelischen Kirche kommt so gut an wie noch nie

Die Evangelische Kirche in Essen veranstaltet zum dritten Mal die Aktion #wärmwinter - und kann sich vor Freiwilligen kaum retten. Ein Einblick in das Ehrenamt und ein Dankeschön.

© Kirchenkreis Essen

Kostenlose Suppe in Essen

Eine heiße Suppe an einem kalten Tag - das tut richtig gut. Aber nicht jeder hat ein zu Hause, in dem er kochen kann. Und nicht jeder hat Leute um sich, mit denen er die Suppe zusammen essen kann. Genau diese Menschen möchte die Evangelische Kirche in Essen mit ihrer Aktion #wärmewinter ansprechen. Dafür verteilt sie an verschiedenen Tagen in der Woche in verschiedenen kirchlichen Institutionen rund um die Innenstadt eine Mahlzeit. Es ist jedes Mal eine Suppe aus dem Diakonierestaurant Church. Auch Brot und Kaffee gibt es. Start der Aktion war Anfang Januar, Schluss ist Ende Februar. Die genauen Zeiten und Orte findet Ihr hier.

Luxusproblem: Zu viele Ehrenamtliche in Essen

Die Aktion #wärmewinter gibt es in diesem Jahr zum dritten Mal in Essen. Sie wurde 2023 ins Leben gerufen, nachdem die Heizkosten in die Höhe geschossen sind. Mit jedem Jahr wurde sie bekannter und es kamen neue Orte hinzu. In diesem Jahr ist das die Erlöserkirche im Südviertel, also ganz in der Nähe des Stadtgartens und des Museums Folkwang. Mitorganisator Michael Druen erzählt, dass sich letzten Samstag auch Menschen eine Suppe abgeholt haben, die vorher im Museum waren.

"Mir persönlich gefällt diese Vorstellung sehr gut, dass jemand, der sich gerade eine Ausstellung im Folkwang angesehen hat, zusammen mit jemanden, der vielleicht gerade die Nacht im Park verbracht hat, an einem Mittagstisch sitzt. Ich finde das ist eine schöne Vorstellung, dass das Menschen zusammen bringt und so Perspektiven ein bisschen erweitert."

In diesem Jahr hat die Aktion den bisher am besten besuchten Start hingelegt, im Vergleich zu den letzten Jahren, sagt Michael Druen. Und: Es gibt auch so viele Ehrenamtliche wie noch nie. Mittlerweile muss er Menschen, die helfen wollen, sogar abweisen.

"Das ist einfach überwältigend, wie hilfsbereit die Essenerinnen und Essener sind. Wir sind wirklich sehr, sehr dankbar."

Ehrenamt in Essen bedeutet Glücksgefühl

Silvia Klein aus Heisingen ist seit dem Start der Aktion als Freiwillige dabei. © Madlen Gerick / Radio Essen
Silvia Klein aus Heisingen ist seit dem Start der Aktion als Freiwillige dabei.
© Madlen Gerick / Radio Essen

Silvia Klein aus Essen-Heisingen ist seit dem ersten Tag bei der Aktion dabei, und zwar in der Marktkirche. Eine ihrer Motivationen:

"Wenn man so hört, wie viel Hass es gegen Menschen auf der Straße gibt - wirklich ihnen Respekt zu zollen und zu zeigen, es gibt Menschen, die sie als gleichwertig, als Gäste, empfinden."

Außerdem hat die ehemalige Lehrerin mittlerweile Zeit und will der Gesellschaft etwas zurückgeben. Schließlich hat die auch ihre Schulbildung und das Studium mitfinanziert, sagt sie.

"Und ehrlich gesagt ist es so eine Bereicherung. Ich erweitere meinen Blick für verschiedene Lebenswelten und das ist einfach für mich ein Glücksgefühl."

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