Verdurstetes Kind in Essen: Prozess startet mit Schweigen

Der Prozess um den verdursteten Luis in Altenessen ist mit einem Schweigen gestartet. Der Vater wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Er soll den Zweijährigen im letzten Sommer bei über 40 Grad in einem Dachzimmer eingesperrt und ihm nichts zu trinken gegeben haben.



© Anja Wölker / Radio Essen

Prozess in Essen: Vater schweigt

Dieser Tod hat ganz Deutschland bewegt. Letztes Jahr im Juni sind es draußen über 40 Grad. In einem Haus am Ellernplatz soll ein Vater seinen zweijährigen Sohn eingeschlossen haben. Die Türklinke soll er abgeschraubt und dem Jungen 18 Stunden lang nichts zu trinken gegeben haben. Ab heute steht der Vater deshalb vor Gericht. Er wollte sich zu Beginn des Prozesses nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Mutter des Jungen sagte als Zeugin aus, die Klinke sei schon Tage zuvor abmontiert worden. Zur Tatzeit war die Frau nicht in der Wohnungin Essen. Sie hat damals schon bei ihrem neuen Freund gewohnt. Sie hat von allem nichts mitbekommen. Die Staatsanwaltschaft klagt den Vater unter anderem wegen Mord aus Grausamkeit an.

Tragischer Fall um verdursteten Luis aus Essen

Nur wenige Tage nach dem Vorfall hätte die Familie einen Termin mit dem Jugendamt gehabt. Die Eltern hätten dann intensive Hilfe beim Umgang mit den Kindern bekommen. Die Stadt hat mehrmals betont, dass es vorher keine Anzeichen gab, dass die Kinder in Gefahr waren. Der tote Luis hatte noch zwei Geschwister. Beide wurden direkt ans Jugendamt übergeben. Der Vorfall hat auch dazu geführt, dass das Jugendamt die eigene Arbeit noch einmal überprüft hat. Auch die Politiker im Jugendhilfeausschuss haben sich die Arbeit genau erklären lassen. Das urteil soll Ende März fallen.

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