Uniklinikum Essen: Arzt festgenommen wegen Verdachts des Totschlags

Die Polizei Essen hat am Uniklinikum einen Oberarzt festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Essen wirft ihm Totschlag in zwei Fällen vor. Das Universitätsklinikum hat nach eigenen Angaben selbst die Staatsanwatlschaft informiert.

© chalabala - stock.adobe.com

Uniklinikum Essen: Polizei nimmt Arzt fest

Polizei und Staatsanwaltschaft Essen haben am Mittwoch einen Oberarzt am Essener Universitätsklinikum festgenommen. Der Vorwurf lautet: Totschlag in zwei Fällen. Laut Staatsanwaltschaft bestehe der Verdacht, dass der Arzt "schwerstkranken Menschen vorsätzlich und rechtswidrig Medikamente in deren letzter Lebensphase verabreicht hat", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Medikamente sollen zum sofortigen Tod geführt haben.

Bei den beiden verstorbenen Männer handelt es sich um Patienten im Alter von 47 Jahren und 50 Jahren. Sie sollen im Universitätsklinikum Essen auf der Station des Oberarztes gelegen haben. Beide Patienten sollen in einem sehr kritischen gesundheitlichen Zustand gewesen und am 13. bzw. 17. November verstorben sein.

Arzt äußerst sich zum Fall

Der Oberarzt wurde am Donnerstag in Essen dem Haftrichter vorgeführt. Er befindet sich nun in Untersuchungshaft, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Essen. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat der Arzt bisher nur zu einem Fall Angaben gemacht. Demnach soll er erklärt haben, dass er das weitere Leiden des Patienten und das Leiden seiner Angehörigen beenden wollte. Die Polizei Essen hat eine Mordkommission gebildet, um die Vorfälle genau aufzuklären.

Uniklinikum Essen: Arzt erst seit Februar dort

Das Universitätsklinikum erklärt in einer Stellungnahme, dass der Oberarzt erst seit Februar im Haus tätig ist. Der Arzt wurde nach Bekanntwerden der Vorfälle sofort außer Dienst gesetzt, so das Uniklinikum. Außerdem habe das Universitätsklinikum unverzüglich die Staatsanwaltschaft Essen über den bestehenden Verdacht informiert. Das Uniklinikum arbeite zur Aufklärung des Sachverhalts vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden zusammen.

Mehr Themen aus Essen:


Weitere Meldungen

skyline