Tafel in Essen kann endlich umziehen - der Termin steht
Veröffentlicht: Donnerstag, 28.08.2025 18:14
Die Tafel in Essen zieht endlich um. Jahrelang hat der Verein nach neuen Räumen gesucht. Die sind jetzt renoviert, es fehlen nur noch Kleinigkeiten. Anfang Oktober zieht die Essener Tafel von der Steeler Straße weg.

Lebensmittelausgabe in Essen zieht in neue Räume
Die Räume in Essen für die Tafel an der Steeler Straße sind eng. Der Verein will deshalb schon seit 15 Jahren in neue Räume umziehen. Bisher gab es zwar immer mal passende Räume, aber meist wollten die Vermieter dann die Tafel doch noch als Mieter haben. Zuletzt war die Rede vom ehemaligen Leihamt an der Söllingstraße. Das gehört der Stadt, der Umbau kam nicht voran. Deshalb hat der Vorstand des Vereins weiter gesucht und hat dann endlich etwas gefunden. An der Frohnhauser Straße direkt neben dem Jobcenter hat der Verein in einer ehemaligen Fabrikhalle neue Räume angemietet. Da ist jetzt drei Mal mehr Platz als an der Steeler Straße. Die Kunden und Ehrenamtlichen freuen sich darüber bei einer Radio Essen-Umfrage.
Gaby arbeitet ehrenamtlich schon länger für die Tafel. Sie ist noch etwas skeptisch. An der Steeler Straße ist es zwar eng, sagt sie, aber auch sehr familiär. Sie fürchtet, dass von dieser Atmosphäre in den neuen, größeren Räumen etwas verloren geht.
Ein großer Schritt in Essen für die Tafel
Die Ehrenamtlichen in Essen bei der Tafel werden noch bis Anfang Oktober die Lebensmittel an der Steeler Straße verteilen. Am 6. Oktober steht dann der große Umzug zur Frohnhauser Straße an. Dort ist der Fußboden schon frisch gestrichen. Die ersten Tische stehen auch schon für die Vergabe. Große, silberne Stahltische werden dann in U-Form aufgereiht. Die Kundinnen und Kunden kommen vorn am Eingang rein. Dort ist erst einmal ein großer Aufenthaltsraum, es gibt Kaffee und vor allem endlich auch eine behindertengerecht Toilette. Dort können die Kundinnen und Kunden warten, bis ihre Ausgabenummer auf einem großen Bildschirm erscheint, erklärt der Chef der Essener Tafel Jörg Sartor Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.
Tafel in Essen investiert in die Zukunft
Die Essener Tafel hätte in den nächsten Jahren mehr als 100.000 Euro in die Hand nehmen müssen, um neue Kühlhäuser für die Lebensmittel zu kaufen. Auch deshalb kommt der Umzug jetzt zu einem guten Zeitpunkt. Die neuen riesigen und begehbaren Kühlschränke stehen jetzt in einer großen Lagerhalle. Lieferwagen können direkt ranfahren und die Waren abladen. Früher musste bei einer Lieferung immer die Ausgabe unterbrochen werden, weil es nur einen Eingang am Wasserturm gibt. Neben den Kühlhäusern steht auch schon eine große Waschmaschine für die grünen Lebensmittelkisten. Die werden auf der einen Seite reingeschoben und kommen trocken auf der anderen Seite wieder aus. Jetzt gibt es nur eine alte Waschmaschine, die nicht trocknet. Dazu kommt eine neue Papierpresse. Auch das ist eine wichtige Anschaffung. Bei der Tafel fallen viele Kartons an. Das Entsorgen kostet Geld. Mit der neuen Presse können die Ehrenamtlichen die Kartons zusammenpressen und sogar verkaufen. Es kommt so Geld wieder rein. Die Maschine wird sich also schnell bezahlt machen. Die Möbel in den neuen Büros sind alle aus zweiter Hand. Der Chef der Essener Tafel Jörg Sartor rechnet etwa mit einer halben Million Euro, die der Umzug kostet. Am neuen Standort können die Ehrenamtlichen bald noch mehr Menschen mit Lebensmitteln versorgen. Der Chef rechnet mit etwa 25 bis 30 Prozent mehr. Lebensmittel gibt es im Moment auch genug.
Tafel in Essen - alte Räume sind zu klein
Die Tafel in Essen verteilt die Lebensmittel seit Jahren im Wasserturm an der Steeler Straße. Das Gebäude ist schön, aber mittlerweile viel zu klein. Die Kundinnen und Kunden müssen durch einen engen Eingang und einmal im Kreis gehen und sich dann durch den Eingang wieder nach draußen drängeln. Wer früher kommt, steht draußen bei Wind, Regen oder Schnee. Viele kommen mit einem großen Einkaufswagen, um alles mitnehmen zu können. Die Einkaufswagen stehen dann meist in einer Reihe vor der Ausgabe. Zum Warten setzen sich viele in den kleinen Park am Dieter-Krebs-Platz. Wenn es dann losgeht, geht derjenige zuerst rein, dessen Wagen ganz vorn steht. Alle Kundinnen und Kunden bekommen von der Tafel jeweils eine Zeit genannt, zu der sie ihre Lebensmittel abholen können. So versorgt die Essener Tafel pro Woche rund 6.000 Menschen in Essen mit Obst, Gemüse und Brot, was sonst weggeworfen werden würde. Außerdem verteilt die Tafel weitere Lebensmittel an Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen und Mittagstische in sozialen Brennpunkten und an Anlaufstellen für Wohnungslose. Nur Menschen, die Bürgergeld oder andere Sozialleistungen erhalten, können bei der Tafel eine Berechtigungskarte für die Lebensmittel bekommen.
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