Studie aus Essen: Tankrabatt wird weitgehend weitergegeben

Seit dem 1. Juni gilt der Tankrabatt für Diesel und Benzin. Eine Studie aus Essen zeigt jetzt, dass dieser auch weitgehend an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wird.

Studie aus Essen zu Tankrabatt

Auch in Essen gilt seit dem 1. Juni der Tankrabatt für Diesel und Benzin. Kurz nach der Einführung gab es große Diskussionen, ob die Ölkonzerne den Tankrabatt auch wirklich weitergeben. Eine Studie des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung im Südviertel zeigt jetzt: Der Tankrabatt wird weitgehend an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben.

Die Wirtschaftsforscher haben die Spritpreise in Essen mit denen in Frankreich verglichen.

Essen: Verbraucher spüren Entlastungen

Im Mai lagen die Dieselpreise in Deutschland im Mittel etwas mehr als 13 Cent pro Liter höher als in Frankreich. Nach Einführung des Tankrabatts in Deutschland dreht sich das Verhältnis allerdings um: Die Dieselpreise in Deutschland fielen im Juni geringer aus als in Frankreich - mehr als 8 Cent je Liter.

Die Summe beider Differenzen in den Dieselpreisen zwischen Frankreich und Deutschland vor und nach Einführung des Tankrabatts von rund 21 Cent pro Liter zeigt, dass der Tankrabatt zumindest in sehr großen Teilen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben worden ist. Zur Erinnerung: Beim Diesel sollte der Tankrabatt 17 Cent betragen, bei Benzin 35 Cent.

Ein abschließend und genaueres Urteil, in welchem Ausmaß der Tankrabatt weitergegeben worden ist, lässt sich laut den Wirtschaftsforschern aber erst nach Ablauf des Tankrabatts Ende August fällen.

Wirtschaftsforscher aus Essen finden Tankrabatt nicht gut

Auch wenn die Entlastungen wohl erstmal spürbar für Verbraucherinnen und Verbraucher ist, sagt Manuel Frondel vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen:

"Trotz der Weitergabe an die Autofahrer ist der Tankrabatt weder unter Verteilungs- noch unter ökologischen Aspekten sinnvoll. Denn mit dem Tankrabatt wird eher den Wohlhabenden geholfen als den armen Haushalten. Diese besitzen häufig gar kein Auto. Zudem ist der Tankrabatt ökologisch kontraproduktiv. Er hält nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. Genau das wäre aus ökologischen Gründen aber notwendig."

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