Strom und Gas in Essen: So teuer wird es bald

In Essen wird wahrscheinlich auch das Gas bald wieder teurer. Die Stadtwerke Essen haben die Strompreise ebenfalls angehoben. Die Hintergründe sind aber sehr verschieden.

Stromausfall in Essen mit Glühbirne als Symbolbild
© Radio Essen

In Essen wird das Gas wohl doch wieder mehr kosten

Die Stadtwerke Essen haben gerade erst den Gaspreis gesenkt. Mit Beginn der Heizperiode gingen die Preise runter. Seit dem 1. November 2023 zahlen die Kundinnen und Kunden im Grundversorgungstarif bei den Stadtwerken Essen 15 Prozent weniger. Der Preis ist um 1,99 Cent pro KWh (brutto) gesunken und das Gas kostet damit 11,73 Cent pro kWh. Bei einem Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh sind das 400 Euro weniger im Jahr. Das ist dann sogar mehr als die Energiepreispauschale der Bundesregierung. Das waren einmalig 300 Euro.

Allerdings kann ab Januar trotzdem wieder mehr auf der Rechnung stehen, erklärt ein Sprecher der Stadtwerke Essen gegenüber Radio Essen. Wenn die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz auf Gas von 7 Prozent aktuell wieder auf 19 Prozent anhebt, müssen die Stadtwerke diese Erhöhung an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Noch warten die Stadtwerke Essen aber auf eine endgültige Entscheidung und das dazugehörende Gesetz. Die Erfahrung aus den letzten Jahren während der Corona-Pandemie und der Energiekrise haben den Stadtwerken gezeigt, dass solche Entscheidungen bei ihnen immer erst auf den letzten Drücker ankommen und sie auch erst dann ihre Kundinnen und Kunden endgültig informieren können.

Stadtwerke Essen heben Strompreise an

In Essen sind die Stadtwerke ein Stromanbieter unter vielen. Die Stadtwerke Essen sind kein Grundversorger. Sie beliefern 30.000 Kundinnen und Kunden in Essen mit Strom. Jetzt haben diese Kundinnen und Kunden allerdings eine unangenehme Überraschung erlebt. Die Strompreise sinken nicht zum Anfang nächsten Jahres, sie steigen in den Tarifen der Stadtwerke und teilweise sogar recht ordentlich. Das liegt nach Aussagen eines Stadtwerkesprechers an zwei Dingen. Zum einen hat die Westenergie die Nutzungsentgelte für das Stromnetz erhöht. Die Kosten dafür werden komplett weiter gegeben. Außerdem sind die Kosten für die Beschaffung der Zertifikate für den Ökostrom auf dem freien Markt gestiegen. Die Stadtwerke Essen bieten ausschließlich Ökostrom an. Die Kosten dafür werden von den sinkenden Beschaffungskosten für Strom am freien Markt komplett aufgefressen, erklärt der Stadtwerkesprecher auf Radio Essen-Nachfrage.

Damit können die Stadtwerke auch die günstigeren Einkaufspreise nicht weitergeben. Außerdem versuchen die Stadtwerke immer genügend Strommengen einzukaufen, um ihre Kunden zu versorgen. Im Vergleich mit anderen Stromanbietern handeln sie damit konservativer. Der Stadtwerkesprecher erinnert aber auch daran, dass während der Energiekrise viele sehr günstige Anbieter ihren Kundinnen und Kunden einfach die Verträge gekündigt haben und diese dann bei den Grundversorgern ihren Strom teuer bezahlen mussten.

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