Stadt Essen will Stadthafen zurück

Die Stadt Essen möchte im nächsten Jahr den Stadthafen wieder übernehmen. Der Stadthafen in Bergeborbeck bietet eine Menge neuer Möglichkeiten. Die will die Stadt jetzt mehr nutzen. Im Verkehrsausschuss geht es jetzt um die neuesten Entwicklungen.

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Essen will mehr aus dem Stadthafen machen

Der Stadthafen in Essen könnte im Moment als Drehort für einen Krimi in alter Ruhrpott-Romantik dienen. Die Stadt will das aber in Zukunft ändern. Der Stadthafen kann dann immer noch ein Drehort sein, aber dann eher für einen Science Fiction-Film. Die Stadt will den Stadthafen von einer 100prozentigen Tochter der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV) übernehmen lassen. Aktuell ist der Stadthafen bei den Stadtwerken Essen angesiedelt. Die Entwicklung des Geländes gehört aber nicht zu den Aufgaben eines Energieversorgers, erklärt Jochen Sander von der EVV im Gespräch mit Radio Essen. Deshalb haben die Politikerinnen und Politiker in der letzten Ratssitzung auch beschlossen, dass das Kapital um 63 Millionen Euro bei der EVV aufgestockt wird, damit deren Tochtergesellschaft den Stadthafen übernehmen kann. Das soll alles bis Ende Juli nächsten Jahres passieren.

Stadthafen in Essen bietet viele Möglichkeiten

In Essen fehlen Gewerbeflächen. Die Stadt hat den größten Bedarf an solchen Flächen für Industrie und Gewerbe im ganzen Ruhrgebiet. Deshalb ist es umso wichtiger die wenigen Grundstücke so gut wie möglich auszunutzen. Die Stadt will den Hafen also neu entwickeln. Einen Masterplan hat sie dafür noch nicht in der Schublade, aber schon einige grobe Vorstellungen. Am Stadthafen sollen neue Arbeitsplätze an einem spannenden Arbeitsort entstehen. Das ist gut für das wirtschaftliche Fortkommen der Stadt. Die Aufgabe wird allerdings nicht morgen oder übermorgen erledigt sein. Solche Entwicklungen brauchen Zeit. Erfahrene Planer rechnen mit 10 bis 20 Jahren. Der Vorteil am Stadthafen: Direkt nebenan wird ein weiteres großes Gelände neu entwickelt, die ehemaligen Bergbauflächen von Emil Emscher. Im ganz Großen gedacht ist es das Projekt Freiheit Emscher.

In Essen wird Stadthafen zum Anziehungspunkt

In Essen ist der Stadthafen interessant für Unternehmen, weil es direkt drei Möglichkeiten für die Logistik gibt. Sie können alles entweder auf dem Wasser, mit der Bahn oder per LKW transportieren. Aktuell allerdings gibt es ein großes Problem für die ansässigen Firmen mit dem Transport auf der Schiene. Die DB Cargo hat die Preise so drastisch erhöht, dass viele Firmen das nicht mehr bezahlen können. Es laufen aber gerade noch Gespräche zwischen der DB Cargo und Politikerinnen und Politkern auf Landesebene, auch Oberbürgermeister Thomas Kufen setzt sich dort ein. Es ist wohl eine Lösung in Sicht. Anders wäre das aber auch kein Beitrag zur Verkehrswende, meint Jochen Sander von der EVV im Gespräch mit Radio Essen. Preiserhöhungen sind normal im Moment, aber nicht in dieser Höhe, sagt Sander weiter.

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