Stadt Essen will Glasfaser-Ausbau vorantreiben

Rund zehn Jahre nach dem ersten, gescheiterten Anlauf mit "Essen.net" nimmt die Stadt neuen Anlauf für den Glasfaser-Ausbau. Er soll sowohl mehr schnelles Internet als auch flächendeckendes 5G bei uns in Essen möglich machen.

Neue Leitungen werden an einer Straße verlegt (Symbolbild).
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Essen: Glasfaser-Ausbau aktuell nur bei 6-8 Prozent

Beim Glasfaser-Ausbau hinkt die Stadt seit Jahren hinterher. Was mit "Essen.net" als Vorreiter-Projekt 2009 gestartet und einige Jahre später gescheitert ist, liegt seitdem nahezu brach. Aktuell liegt der Anteil der erreichten Privathaushalte mit Glasfaser bei uns in Essen bei 6 Prozent. Bei Firmen und Betrieben sind aktuell 8 Prozent ans Glasfasernetz angeschlossen. Zum Vergleich: In Bottrop sind es zwischen 31 und 41 Prozent, in Gelsenkirchen zwischen 51 und 61 Prozent.

Stadt Essen will mit Partnern "ruhrfibre" gründen

Um den Ausbau des Glasfasernetzes in Essen so schnell wie möglich nach vorn zu bringen, will die Stadt zusammen mit mehreren Partnern die "ruhrfibre Essen Netz GmbH & Co KG" gründen. Für die Stadt sind die Essener Wirtschaftsförderung (EWG) und die Essener Versorgungsgesellschaft (EVV) dabei, außerdem die Strategie- und Finanzberatung "Rautenberg und Company". Daneben sollen für eine tatsächliche Gründung noch private Geldgeber als Investoren, Tiefbaufirmen für die Verlegung der Kabel im Boden und mindestens ein Netzbetreiber gewonnen werden. Die Stadt will nach dem Verlust von 12 Millionen Euro durch "Essen.net" nur mit einer Million Euro finanziell eingebunden sein, dafür aber laut WAZ ein Mitspracherecht bei der Reihenfolge der anzuschließenden Gebiete haben. Das Gesamtvolumen liegt laut der Zeitung bei 180 Millionen Euro.

Glasfaser-Ausbau in Essen: ehrgeizige Ziele

Das Ziel ist in den nächsten Jahren 153.000 Haushalte an das Glasfasernetz anzuschließen. Außerdem Geschäftskunden, Schulen, Krankenhäuser und weitere öffentliche Gebäude und Einrichtungen der Stadt. Langfristig will die Stadt ein flächendeckendes Netz, bei dem auch wirtschaftlich weniger attraktive Gebiete angebunden sind. Außerdem würde das geplante Glasfasernetz durch den Anschluss von Standorten für Antennen des neuen Mobilfunkstandards 5G die Voraussetzung für einen schnellen Ausbau dieses neuen Mobilnetzes in der Stadt schaffen, ohne dass dafür separat Infrastruktur gebaut werden müsste, sagt die Stadt. Als nächstes spricht der Rat Ende des Monats über die ehrgeizigen Pläne. Wenn er zustimmt, können die Planungen weiter vorangetrieben werden.

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