
Staatsanwaltschaft Essen fordert lebenslange Haft nach Brandanschlag
Im Prozess um die verheerenden Brände in Essen wird es ernst. Die Staatsanwaltschaft hat ein deutliches Urteil gefordert. Sie begründet das mit der extremen Gefahr für zahlreiche Menschen.
Veröffentlicht: Donnerstag, 27.11.2025 16:07
Staatsanwaltschaft in Essen spricht von besonders schwerer Schuld
Im Prozess um die Brandstiftungen in zwei Mehrfamilienhäusern in Katernberg und Altenessen hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten beantragt. Außerdem soll das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellen und eine Sicherungsverwahrung prüfen. Die Begründung: Der Mann habe aus gekränkter Ehre gehandelt und "eine unbestimmte Zahl von Menschen dafür büßen lassen", nachdem ihn seine Frau verlassen hatte, sagte Oberstaatsanwältin Yvonne Rothe.
Großeinsätze, Chaos und zahlreiche Verletzte in Essen
Die Brände waren am 28. September 2024 ausgebrochen. Innerhalb kurzer Zeit standen zwei Mehrfamilienhäuser voller Rauch und Flammen. Laut Staatsanwaltschaft herrschte bei den ersten Einsatzkräften "absolutes Chaos". Insgesamt sollen 33 Menschen verletzt worden sein. Die betroffenen Häuser wurden unbewohnbar, mehrere Familien mussten dauerhaft ausziehen. Eine Familie aus Altenessen tritt im Verfahren als Nebenkläger auf. Vor einem weiteren Laden hatte der Angeklagte außerdem angehalten und war mit einer Machete bewaffnet ausgestiegen. Außerdem ist er mit seinem Wagen in die Front eines Ladens gekracht. Der Tag hatte die Menschen in Essen in große Sorge versetzt.
Das Gericht muss nun über den Antrag entscheiden. Ein Urteil könnte vermutlich noch im Dezember fallen.