So geht es den Unternehmen in Essen mit der Corona-Pandemie

Die Bilanz ist bei den Unternehmen in Essen während der Corona-Pandemie völlig verschieden: Die einen haben verkauft, die anderen richtig gewonnen - auch in Essen. Hier eine kurze Stichprobe von Radio Essen mit Beispielen aus Holsterhausen, Altendorf und Frohnhausen.

Shopping, Tüten, Taschen, Einkaufen

Wie Gastronomen in Essen gelitten haben

Vor allem für die Gastronomie-Betriebe war und ist die Pandemie eine Herausforderung. Das hat Mirwais Adel mit seinem Bayman Restaurant in Altendorf hautnah erfahren. Hier wird traditionelle afghanische Küche serviert. Mirwais Adel hat durchgehalten und inzwischen kommen auch wieder die Gäste zu ihm. Allerdings hat er sein gesamtes erspartes Geld inzwischen aufgebraucht.

Einen weiteren Lockdown würden wir nicht durchhalten und ich habe physisch und psychisch unter dem Ungewissheit gelitten. Der Blutdruck hat mir Probleme bereitet und ich musste sogar zum Arzt gehen.

In seinem Restaurant muss er sich allerdings inzwischen um alles fast allein kümmern. Seine Angestellten haben sich während des Lockdowns andere Jobs gesucht und sind nicht mehr zurück gekommen und neue findet er im Moment nicht.

Café in Essen Holsterhausen wegen der Pandemie verkauft

Es war ihr Baby das Café 1 in Holsterhausen. Senay Mumcu hat hier jahrelang Frühstück, Mittag- und Abendessen für ihre Gäste serviert. Im Mai hat sie das Café verpachtet und das Mobiliar verkauft. Es ging nicht mehr. Nur mit Hilfe ihres Mannes konnte sie während des Lockdowns die Miete und die Versicherungen bezahlen. Jetzt leitet sie ein Restaurant in Dortmund und sagt:

Den Job habe ich nur dank meiner Erfahrungen bekommen. Aber es ist besser so. Ich weiß, was ich am Ende des Monats bekomme. Es tat weh, das Café abzugeben, aber es war richtig.

Inzwischen kennt sie fast jeden Pflasterstein am Baldeneysee, sie ist während des Lockdowns viel unterwegs gewesen und hat sich umgesehen. Jetzt freut sie sich aber, dass sie wieder arbeiten kann und sich aber nicht mehr ganz so viele Sorgen machen muss.

© Radio Essen

Nähzubehör aus Essen Frohnhausen ist der Schlüssel zum Erfolg

Ein ganz kleines Detail ist es, das Gummiband, aber es war in den Hochzeiten der Pandemie absolute Mangelware. Das war der Schlüssel zum Erfolg für Nevruz Özhan. Ihre Familie hat in der Türkei eine kleine Firma. Dort wird das Zubehör zum Nähen und auch das begehrte Gummiband für die selbst genähten Masken hergestellt. Als es fast nirgendwo noch welches gab, konnte sie liefern. Die Kundinnen und Kunden haben in ihrem Online-Shop bestellt. Die Bestellungen kamen aus ganz Deutschland und von überall auf der Welt, sagt sie.

Corona hat mir sehr geholfen und dadurch habe ich jetzt ein kleines Geschäft in Frohnhausen. Ich bin mit diesen Dingen aufgewachsen, schon meine Großeltern haben das gemacht.

Inzwischen hat sie ihr Geschäft FERPA erweitert und bietet neben Gummibändern und Reißverschlüssen auch viel Hobbyzubehör an. Sie arbeitet ständig weiter an neuen Ideen.

Flaute bei Bewerbungscoach in Essen Holsterhausen

Ruth Schütt ist Bewerbungscoach in Holsterhausen und hat immer so zwischen zwei bis acht Kund:innen pro Monat, denen sie bei ihrer Bewerbung hilft und die sie auch auf die Bewerbungsgespräche vorbereitet. Seit Mai allerdings hat sich niemand mehr bei ihr gemeldet und sich beraten lassen. Das ist ihre Vermutung, warum gerade niemand seinen Job wechseln will:

Viele Menschen haben vielleicht gerade Angst den Job zu wechseln und auch die Unternehmen sind eher zögerlich bei den Neueinstellungen. Deshalb braucht gerade wohl niemand einen Bewerbungscoach.

Sie hofft, dass in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr Menschen den Mut finden, sich einen neuen Job zu suchen. Dann brauchen einige vielleicht auch wieder ihren Rat. Nach wie vor sind viele Arbeitgeber auch auf der Suche nach Fachkräften.

Umfrage in Essen soll mehr Klarheit über Lage der Unternehmen bringen

Das Zentrum für Türkeistudien hat jetzt eine Umfrage unter den vielen kleinen und mittleren Unternehmen gestartet, wie sie die Corona-Pandemie erlebt haben. Dabei stehen die Stadtteile im Stadtbezirk III im Vordergrund, weil in Altendorf, Holsterhausen oder auch Frohnhausen viele Unternehmen einen anderen Backround haben. Die Ergebnisse der Studie soll es bereits im Oktober geben. Die Unternehmen haben alle Post bekommen und sollten möglichst alle an der Umfrage teilnehmen.

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