Sicherheitsprojekt in Essen – mehr Polizei in der Innenstadt

Mit dem neuen Projekt "Safe City" möchte die Polizei Essen die Innenstadt wieder sicherer machen – dabei setzt sie vor allem auf mehr Präsenz.

© Polizei Essen

Innenstadt Essen: Kriminalität ist ein wachsendes Problem

Vor allem in den letzten Jahren hat sich die Innenstadt immer mehr zu einem Hotspot für Kriminalität entwickelt – von Drogen über Gewalt bis hin zu Diebstahl. Die Kriminalität in der Essener Innenstadt ist gestiegen, und das ist nicht nur unser Eindruck, sondern auch messbar. Laut der Polizei Essen passieren rund 20 Prozent aller Straftaten in der Stadt im Zentrum. Aber die gefühlte Sicherheit hängt nicht nur von diesen Zahlen ab. Es geht vor allem auch um das Gesamtbild der Essener Innenstadt.

"Safe City": Polizei Essen verstärkt Präsenz gegen Kriminalität

Mit dem Präsenzkonzept "Safe City" reagiert die Polizei darauf, dass sich die Menschen in Essen in der Innenstadt nicht mehr sicher fühlen. Das Projekt wurde am 1. September gestartet. Das Ziel: Durch mehr Polizei in der Innenstadt sollen die Beamten sichtbarer sein, für Passanten und für Kriminelle. Natürlich sollen auch die Kriminalitätszahlen in der Essener Innenstadt sinken und gleichzeitig ein klares Signal an die kriminelle Szene gesendet werden.

"Essen soll sich wieder sicher fühlen", so Achim Kroner, Leiter der Polizeiinspektion 2-Süd Essen.

Die Polizei Essen möchte das mit verschiedenen Aktionen erreichen. Ein wichtiger Teil davon ist eine Mischung aus mehr Präsenz und verdeckten Einsätzen. Das bedeutet: Es gibt mehr Streifen, die zu Fuß durch die Innenstadt patrouillieren, und zusätzlich werden intensivere Verkehrskontrollen durchgeführt. Bei diesen Kontrollen geht es nicht nur darum, schnell mal den Führerschein und die Papiere zu zeigen und den Namen durchzugeben. Die Polizei will auch herausfinden, warum jemand gerade zu diesem Zeitpunkt in genau diesem Auto durch die Innenstadt fährt. Zudem sind wöchentliche Schwerpunkteinsätze der Polizei geplant.

"Wir wollen nicht nur konzipieren, sondern auch durchführen. Und das können wir jetzt durch den Personalzuwachs", so Kroner weiter.

Dass ein solches Projekt erst jetzt in Angriff genommen wird, liegt, wie in vielen anderen Bereichen, am Personal. In diesem Jahr konnte die Polizei Essen 25 zusätzliche Beamte gewinnen – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Kameras in Essen vor der Marktkirche bleiben noch

Zum Projekt "Safe-City" gehören auch die Kameras vor der Marktkirche. Die Überwachung soll noch bis zu Ende des Jahres auf dem Platz stehen. Schon während der Überwachung im Frühjahr hat es auf dem Platz in der Innenstadt weniger Kriminalität gegeben. Die Kameras und die erhöhte polizeiliche Präsenz in dem Bereich hätten viele Täterinnen und Täter abgeschreckt, hieß es auf Radio Essen-Nachfrage. Im Zeitraum der letzten Videoüberwachung wurden an der Porschekanzel 27 Straftaten gezählt. Auch die Anwohner und Geschäftsleute berichteten von einem besseren Sicherheitsgefühl während der Überwachung und das allgemeine Sicherheitsgefühl in der Gegend war stärker, so die Polizei.

Allerdings: Nachdem die Kameras wieder entfernt wurden, gab es wieder mehr Kriminalität. Viele Täter, die sich während der Überwachung aus dem Bereich rund um die Marktkirche zurückgezogen hatten, sind auf andere Plätze wie zum Beispiel den Kopstadtplatz oder den Viehofer Platz ausgewichen.

Die Videoüberwachung vor der Marktkirche bleibt noch über die gesamte Weihnachtszeit bis zum Jahresende. Ob auch im nächsten Jahr wieder Kameras die Innenstadt überwachen, steht noch nicht fest.

Erste Erfolge der Polizei Essen in den ersten beiden Monaten

Schon die ersten beiden Monaten des "Safe City"-Projekts waren erfolgreich, so Kroner, Leiter der Polizeiinspektion 2-Süd Essen. Auf dem Parkplatz an der kleine Stoppenberger Straße konnten Beamte einen mutmaßlichen Drogendealer und einen Komplizen festnehmen. Bei den Ermittlungen wurde auch eine Wohnung durchsucht, in der mehrere Kilo verschiedener Rauschmittel und Messer und Macheten gefunden wurden.

Auch am Porscheplatz, vor einem Hotel, hatte die Polizei Anfang Oktober nach einer verdeckten Beobachtung mehrere Personen kontrolliert. Dabei fanden die Beamten erneut verschiedene Rauschmittel und Falschgeld.

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