Schwere Raubüberfälle in Essen - Aktenzeichen XY-Moderator Rudi Cerne im Interview

Seit über 30 Jahren sind die Ex-RAF-Terroristen untergetaucht. Jetzt gibt es eine neue Fahndung in einem Fall bei uns in Essen. Am Mittwochabend (14. Februar) läuft die Folge in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY. Moderator Rudi Cerne war vorab bei Angela Hecker im Interview.

© ZDF/Nadine Rupp

Überfälle in Essen - mögliche neue Hinweise

Drei Mitglieder der RAF (Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg) sind untergetaucht. Die Polizei geht davon aus, dass sie für 13 Überfälle in Essen, Wolfsburg, Bochum-Wattenscheid und Stuhr verantwortlich sind. Dabei gehen sie immer nach derselben Masche vor: Sie überfallen einen Geldtransporter, einen Geldboten oder einen Supermarkt und sind unter anderem mit Maschinenpistolen bewaffnet.

"Das ist brandgefährlich und es ist ein Wunder, dass dabei noch niemand verletzt oder getötet wurde."

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter nicht mehr aus politischem Interesse handeln. Trotzdem seien die drei Mitglieder sehr gefährlich. Nachdem sich die RAF Ende der 90er Jahre aufgelöst hatte, verloren die Mitglieder ihre Jobs. Die Polizei meint, dass sie sich nun auf anderem Wege Geld beschaffen könnten. Staub, Klette und Garweg gehören seit 2020 zu den meistgesuchten Tätern Europas. Cerne geht davon aus, dass es neue Hinweise geben muss. Das Landeskriminalamt hat ein Hinweistelefon und ein E-Mail Fach eingerichtet, wo Menschen, die etwas wissen oder beobachtet haben, anonym Hinweise hinschicken können. Die Belohnung für Hinweise hat sich mittlerweile auf 150.000 Euro erhöht. Am Mittwochabend (14. Februar) sind in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY" auch die gravierenden Folgen der Verbrechen für die Opfer Thema.

Nach einem erneuten Fahndungsaufruf mit Bezug auf die TV-Sendung sind bereits 52 Hinweise an das Landeskriminalamt Niedersachsen eingegangen, die weitere Ermittlungen nötig machen.

© Radio Essen

Hintergrund zur Roten Armee Fraktion (RAF)

Die Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksradikale deutsche Terrororganisation, die in den 1970er Jahren durch zahlreiche Anschläge, Morde und Entführungen aufgefallen war. Ihr Ziel war es, eine kommunistische Revolution in Deutschland zu erreichen. Die RAF wurde 1970 gegründet und bestand hauptsächlich aus Mitgliedern, die gegen den Kapitalismus kämpfen wollten. Zu ihren Opfern gehörten unter anderem prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Der Höhepunkt ihrer Aktivitäten war in den 1970er Jahren. Anfang der 1990er Jahre löste sich die RAF auf. Zwischen 1999 und 2016 gab es einige Raubüberfälle. Seit 2020 stehen die Mitglieder der RAF auf der "Europes most wanted"- Liste.

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