Ruhrbahn in Essen schafft Bargeld in Bussen ab

Bei der Ruhrbahn in Essen sollen Fahrgäste in Zukunft nicht mehr mit Bargeld ihr Ticket im Bus kaufen können. Die Ruhrbahn stellt bis Ende 2026 das Bezahlsystem um. Jetzt starten die ersten Vorbereitungen. Es gibt bereits Kritik an den Plänen.

© Foto: Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services

Kein Bargeld mehr in Essen in den Bussen

Die Ruhrbahn will in Essen ein neues Bezahlsystem einführen. Das gilt dann in allen Bussen. Bisher können Fahrgäste beim Fahrer vorne einsteigen, mit Bargeld bezahlen und erhalten dann ein Papierticket. Das können sie bei einer Kontrolle vorzeigen. Ab Ende 2026 will die Ruhrbahn das Bezahlen mit Bargeld in allen Bussen abschaffen.

Fahrgäste können dann mit ihren Bankkarten, egal welcher Art, und auch mit den Karten auf dem Handy oder der Smartwatch bezahlen. Auf die Bankkarte wird sogar digital das Ticket geladen, so dass auch die Ticketkontrolleure erkennen können: dieser Fahrgast hat ein gültiges Ticket. Aktuell sorgt diese Ankündigung noch für einige Aufregung bei den Fahrgästen und für Bedenken an einer Haltstelle in Holsterhausen.

© Radio Essen
So sieht ein neuer Automat in einem Test-Bus der Rheinbahn in Düsseldorf aus.© Ruhrbahn
So sieht ein neuer Automat in einem Test-Bus der Rheinbahn in Düsseldorf aus.
© Ruhrbahn

Ruhrbahn will in Essen Bargeld in Bussen abschaffen

Wer in Essen in den Bus steigt, hat zum Großteil ein Deutschlandticket oder an anderes gültiges Ticket auf dem Handy. Das sind mehr als 80 Prozent der Fahrgäste. Andere zücken die Geldbörse, kramen das Kleingeld raus und bezahlen beim Fahrer oder der Fahrerin. Das kann sich dann auch schon mal in die Länge ziehen.

Die Ruhrbahn will genau das Ändern und das Bezahlen mit Bargeld im Bus abschaffen. Fahrgäste, die trotzdem weiter Bargeld nutzen wollen, können neben der Bezahlung per Bankkarte in Zukunft dann auch mit einer Guthaben-Karte bezahlen. Die kann dann zum Beispiel im Kundencenter aufgeladen werden. Außerdem gibt es weiter über 300 Automaten, an denen ein Ticket gekauft werden kann. Da kommt dann auch das gewohnte Papierticket raus, ganz papierfrei wird die Ruhrbahn also auch in Zukunft nicht.

Eine weitere Folge der Umstellung, die noch in den Anfängen ist, werden mehr Kontrolleure sein. Das erklärt Ruhrbahn-Sprecher Nils Hoffmann im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

Busse in Essen sollen pünktlicher fahren

Ein Grund für die Umstellung auf die bargeldlosen Busse: Die Busse in Essen sollen so pünktlicher fahren. Die Fahrerinnen und Fahrer haben keine Probleme mehr beim Geldwechseln und kommen schneller an ihren Endhaltestellen an und können dort auch wirklich ihre Pause machen. Das ist jetzt sehr häufig nicht möglich, kritisierte die Gewerkschaft in der Vergangenheit. Außerdem sorgt das Abschaffen des Bargeldverkaufs in den Bussen auch für mehr Sicherheit für die Fahrerinnen und Fahrer.

Der Sprecher der Ruhrbahn, Nils Hoffmann, kann die Sorge der Essenerinnen und Essener aber verstehen. Alle sollen weiter die Busse der Ruhrbahn nutzen können, deshalb gibt es auch weiterhin die vielen anderen Möglichkeiten. Die Ruhrbahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stellen aber auch fest, dass immer weniger Fahrgäste noch mit Bargeld bezahlen. Deshalb sei das der nächste logische Schritt. Während der Umstellung werden noch beide Systeme parallel laufen. Außerdem will die Ruhrbahn nach der Umstellung auf das digitale Bezahlsystem häufiger kontrollieren.

Die Umstellung wird auch Kosten sparen. Ein herkömmlicher Ticketautomat, wie er jetzt noch in den Bussen genutzt wird, kostet 7000 Euro. Ein Kartenlesegerät, das in Zukunft genutzt werden soll, etwa 1000 Euro. Die Ruhrbahn geht davon aus, dass sich die Umstellung auf Dauer bezahlt machen wird.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline