Rot-Weiss Essen verhängt Hausverbot für Problem-Fans - "Wir sind Essener - und Ihr nicht!"

Nach einigen Vorfällen mit Gewalt im und nach Spielen hat Rot-Weiss Essen jetzt Strafen für sogenannte Problemfans verhängt. Was auf die jetzt zukommt, lest Ihr hier.

© Radio Essen / Benedikt Kaninski

Rot-Weiss Essen ist "mit der Geduld am Ende"

Die Liste an Prügeleien, bei denen auch Rot-Weiss Essen-Fans beteiligt sind, wird immer länger. Nachdem es auch nach dem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden (2. Oktober) wiedermal zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, hat der Verein jetzt reagiert und Strafen gegen 76 sogenannte Problemfans ausgesprochen. Hierbei hat sich der Verein gezielt für Personen entschieden, die sich in letzter Zeit eindeutig und mehrfach strafbar gemacht haben. Für sie gilt ab dem kommenden Heimspiel gegen Dynamo Dresden für drei Jahre lang ein Stadion- und Hausverbot. Und damit nicht genug: Die Vorfälle will der RWE verfolgen und zur Anzeige bringen. Sofern diese Fans Dauerkarten besitzen, werden diese entzogen. Der Verein prüft auch, ob die Personen vom Verein ausgeschlossen werden.

RWE-Fans in Essen = Problemfans?

Dass der Verein mit Gewaltproblemen in der Fanszene kämpft, ist schon länger bekannt. Mit den jetzt vollzogenen Konsequenzen hat der Verein nun aber ein klares Zeichen gesetzt. Nicht zuletzt mit der eindeutigen Botschaft: "Wir sind Essener - und Ihr nicht!"

Im Februar konnte die Polizei ein Aufeinandertreffen mit Fans vom FC Schalke 04 noch verhindern, ein paar Monate später schafften es die Fans des RWE jedoch Schalker Fans zu attackieren. Nach dem Spiel in Wiesbaden (2.10.) wurde dabei auch ein 18-Jähriger Schalker am Duisburger Hauptbahnhof ausgeraubt und verletzt. Auch bei der Rückreise vom Auswärtsspiel in Bayreuth gab es Prügeleien. Hier wurden unter Beobachtung der Mannschaft RWE-Fans von einer anderen Essener Fangruppe angegriffen. Dieser Vorfall sorgte für große Empörung in der gesamten Essener Fanszene.

Rot-Weiss Essen grenzt sich klar ab

Der Essener Fußballclub habe den klaren Eindruck, dass das Interesse einiger Stadionbesucher an gewalttätigen Auseinandersetzungen mehr in den Mittelpunkt rücke, als das Interesse am Fußball. Die Gewaltbereitschaft wachse, die Hemmschwelle vor Gewalt nehme ab: "Daraus resultieren in jüngster Vergangenheit immer wieder und zuletzt vermehrt Vorfälle, die wir als Verein zutiefst verurteilen", sagt der Verein in seiner Pressemitteilung und betont erneut, wofür RWE steht: "Für ein leidenschaftliches, gerne auch emotionales, jedoch gewaltfreies Stadionerlebnis."

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