Razzia in Essen: Millionen-Betrug mit Corona-Soforthilfen - Mann festgenommen
Veröffentlicht: Mittwoch, 02.12.2020 16:37
Die Corona-Hilfsgelder sollen in der Krise schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden. Das machen sich auch immer wieder Betrüger zunutze: Gegen eine Bande haben Ermittler aus NRW jetzt auch in Essen zugeschlagen. Es geht um Subventionsbetrug in Millionenhöhe.
Nach Corona-Betrug: Durchsuchungen und Festnahme in Essen
Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll sind in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen und in Österreich wegen Betrugs mit Corona-Soforthilfen gegen 13 Beschuldigte vorgegangen. Die Bande soll falsche Angaben bei den Online-Anträgen für die Hilfen gemacht haben, so sollen mehrere Beschuldigte insgesamt 1,2 Millionen Euro beantragt haben. Am Ende seien 800.000 Euro ausgezahlt worden, heißt es von der Staatsanwaltschaft Köln. Rund 100 Beamte waren in Köln, Bergheim, Pulheim, Krefeld und Essen im Einsatz. Sie durchsuchten mehrere Wohnungen und eine Firmenhalle. Insgesamt sind vier Männer im Alter von 23 bis 45 Jahren festgenommen worden, einer davon in Essen. Nähere Angaben wollte die Staatsanwaltschaft auf Radio Essen-Nachfrage nicht machen. Die Beschuldigten sitzen jetzt in Untersuchungshaft.
Corona-Betrug in Essen: Ermittler stellen Beweismittel sicher
Die Razzia ging mehrere Stunden. Die Ermittler konnten Laptops, Mobiltelefone und USB-Sticks sicherstellen. In einer Wohnung fanden die Beamten sogar eine Fälscherwerkstatt, die die Täter zur Herstellung von falschen Personalausweisen und Führerscheinen genutzt haben sollen. Schon vor einem Monat hatte die Landesregierung von rund 4.350 Verdachtsfällen in NRW gesprochen, in denen mit Corona-Soforthilfen betrogen worden sein soll. Anfang November hieß es: Es werde gegen 4.940 Beschuldigte ermittelt. Dabei sollen Hilfssummen beantragt und kassiert worden sein, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt waren. In einigen Fällen hatten die Verdächtigen auch über gefälschte Internetseiten Soforthilfe abfischen wollen.
