Pottsalat in Essen trennt sich nach Rechtsextremismus-Vorwurf von Investor

Große Aufregung um das Food-Start-up Pottsalat aus Essen. Der Lieferservice und Investor Hans-Christian Limmer trennen sich. Limmer wird vorgeworfen, zu einem Rechtsextremismus-Treffen eingeladen zu haben.

© Pottsalat auf Facebook

Start-Up in Essen distanziert sich von Investor

Das Recherchezentrum "Correctiv" aus Essen berichtet in einer aktuellen Recherche von einem Treffen der sogenannten "Neuen Rechten". Laut der Recherche wurde bei dem Treffen zum Beispiel über die Vertreibung von "Millionen Ausländern aus Deutschland" gesprochen. Dazu eingeladen haben soll unter anderem Hans-Christian Limmer. Der ist im April 2021 bei Pottsalat als Investor eingestiegen. Bekannt wurde er als Gründer der Bäckerei-Kette "Backwerk" und als Gesellschafter der Burger-Kette "Hans im Glück".

Bei Pottsalat wurde man von den Medienberichten am Mittwoch (10. Januar) total überrumpelt, sagt Geschäftsführer Ben Küstner. Vor allem auf Social Media wurde das Unternehmen häufig markiert. Daraufhin veröffentlichte die Salat-Lieferkette umgehend ein Logo, mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz:

"Wir wollten von Anfang an ein Statement setzen, wie wir dazu stehen. Ohne da lange um den heißen Brei zu reden, wollten wir das visuell schnell klarmachen [...], dass wir mit jeglichem rechtsextremen Gedankengut nichts zutun haben."

Das sagt Geschäftsführer Ben Küstner im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Teresa Ledabyl. Er wisse zudem nicht, ob Limmer wirklich etwas mit den Vorwürfen zutun habe. Limmer selbst reagierte ebenfalls schnell, und bot seinen Rückzug an, um das Unternehmen zu schützen. Dafür sei Küstner dankbar. Zu dem Investor bestehe nach dem Rücktritt auch keinerlei Zahlungsverpflichtung. Ein neuer Investor werde daher auch nicht benötigt. Die Vorwürfe seien ärgerlich, aber Limmer als Investor habe nichts mit dem Unternehmen direkt zutun gehabt, stellt der Geschäftsführer klar.

© Radio Essen / Teresa Ledabyl

Nach Vorwürfen: Investor weist alles zurück

Hans-Christian Limmer selbst distanziert sich im Handelsblatt von den Vorwürfen. Zwar habe er einige Einladungen des Veranstalters unterschrieben, jedoch ohne sich vorher genauer mit den Vortragenden zu beschäftigen. Als er das nachholte, habe er sich komplett aus dem Thema zurückgezogen und sei auch nicht bei der Veranstaltung dabei gewesen. "[Ich] habe mehrfach betont, dass ich über einige dort offenbar erhobene Forderungen zutiefst bestürzt bin", so lässt sich Limmer im Handelsblatt zitieren.

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